Duisburg-Rheinhausen. . Die Besuchertribüne war bei der Sitzung der Bezirksvertretung rappelvoll. Hundewiesen, Lkw-Lärm und die Cölve-Brücke wurden unter anderem diskutiert

Die Besuchertribüne im Rheinhauser Ratssaal war prall gefüllt, die Bezirksvertreter diskutierten über viele Themen, die den Bürgern unter den Nägeln brennen.

So saßen viele Hundefreunde im Publikum und wollten wissen, wie es mit der inzwischen von der Stadt stillgelegten Hundewiese an der Tegge weitergeht. CDU und FDP forderten, das Gelände für die Vierbeiner wieder solange zu öffnen wie die Wasserskianlage geschlossen ist. Der Antrag wurde jedoch mehrheitlich abgelehnt.

Ausschlaggebend dafür war eine Stellungnahme der Stadt, die massive Konflikte zwischen Hundehaltern und sonstigen Tegge-Gästen als Schließungsgrund anführte. Zudem sei das Baden sowohl für Menschen als auch für Hunde dort verboten. „Das sind doch alles Kinkerlitzchen, die vorgefallen sind. Das ist kein Grund, die Fläche zu sperren“, sagte Thomas Wolters (FDP).

Hundestreit für SPD erledigt

Für die SPD ist die Angelegenheit allerdings erledigt, jetzt da die zweite Hundewiese am Toeppersee wieder hergerichtet sei. „Diese Fläche ist besser, weil sie viel größer ist. Die Tiere können dort artgerechter ausgeführt werden“, sagt Fraktions-Chef Manfred Krossa. Die Stadt müsse aber gewährleisten, dass diese alternative Fläche dauerhaft nutzbar sei – kürzlich sei sie noch von Brennnesseln überwuchert gewesen. Mit dieser Lösung wollen sich die Hundefreunde um Manfred Bruckschen aber nicht abgeben: „Wir kämpfen weiter.“

Ebenfalls enttäuscht verließen viele Mühlenberger das Rathaus. Sie ärgern sich über Verkehrslärm in ihrem Stadtteil und hatten Oberbürgermeister Sören Link um zeitnahe Hilfe gebeten. Die Neuigkeiten, die Beatrice Kamper vom Stadtplanungsamt für sie hatte, schmeckte den Besuchern allerdings gar nicht: Es werde keine weiteren aktiven Maßnahmen geben. Die Lärmbelastung an der L 473n und Umgebung überschreite nicht die gesetzlichen Werte. Auch die voraussichtliche Zunahme des Logport-Schwerlastverkehrs durch den Ausbau des KV-Terminals sei bereits in die jetzigen Lärmschutzmaßnahmen einbezogen. „Bevor die Werte überschritten werden, haben sie noch einen Riesenpuffer.“ Außerdem würden sie „fortschreitend erfasst“.

Öffentlicher Bücherschrank

„Das Lesen in Rheinhausen ist beschlossen“, frohlockt Bezirksbürgermeister Winfried Boeckhorst. In Friemersheim an der Kaiserstraße, gegenüber vom Bauvereinsbüro, soll ein sogenannter „öffentlicher Bücherschrank“ entstehen.

Finanziert wird das Projekt mit Hilfe eines Paten aus der Wirtschaft: der Steinbau Massivhaus GmbH aus Rumeln.

Dass die Stadt umgehend tätig wird, forderten alle Parteien dagegen im Fall der baufälligen und nun für größere Fahrzeuge gesperrte Cölve-Brücke. „Die Rettungswege sind nicht mehr nutzbar. Hier muss die Feuerwehr deutliche Worte finden“, sagte Claudia Leiße (Grüne). Die Stadt Moers, der die marode Brücke gehört, habe kein Geld für eine Instandsetzung, geschweige denn für einen Neubau, so die einhellige Meinung. Bezahlen dürfe das klamme Duisburg das Projekt aber ebenfalls nicht. „Wir brauchen einen Schulterschluss mit Moerser Parteikollegen aller Farben“, sagte Ferdi Seidelt (CDU). Beide Städte müssten miteinander reden und Bezirksregierung sowie Feuerwehr hinzuziehen.