Duisburg-Homberg. . Rassegeflügelzüchter stellten in der Glückauf-Halle ihre Prachtexemplare aus. Zuvor hatten Preisrichter die Tiere nach verschiedenen Kriterien bewertet

Recht entspannt und zufrieden sieht das Huhn in seinem Käfig aus. Ob es wohl weiß, dass es ein Siegertyp ist? Das Tier von Züchter Hermann Lischkowitz bekam auf der Rassegeflügelschau in der Homberger Glückauf-Halle 97 von 97 möglichen Punkten von den Preisrichtern und damit die Wertung „vorzüglich“. Zwei Preisrichter begutachteten das Geflügel in der Halle bereits am Donnerstag. Kriterien waren das Federkleid, die Haltung, der Körperbau und der Schnabel. Für jede Geflügelrasse gibt es vom Bund Deutscher Rassegeflügelzüchter eine Standardbeschreibung, sozusagen ein Idealbild. Umso mehr ein Tier diesem entspricht, umso mehr Punkte bekommt es. Das federfüßige Zwerghuhn in der Farbe isabell-porzellan beeindruckte die Preisrichter am meisten. Sein Züchter bekam dafür die Landesverbandsmedaille.

Drei Schauen gleichzeitig

Samstag und Sonntag war die Schau für interessierte Besucher geöffnet. Knapp 150 Tiere gab es zu sehen. Das reichte von Puten über Enten bis hin zu Hühnern und Tauben. In einem gesonderten Käfig konnte man sich einen Eindruck der Eiergrößen verschaffen, die die unterschiedlichen Tiere legen. Wer zur richtigen Zeit kam, hatte sogar das Glück beim Schlüpfen dreier Küken dabei zu sein. Sie pickten sich im Laufe der Messe aus ihren Eiern und verbrachten ihre ersten Lebenstage in einem rund 37 Grad warmen Brutkasten. Dabei blickten sie die Besucher fast genauso interessiert an, wie umgekehrt.

Ausrichter der Schau war der Rassegeflügelzuchtverein Homberg 1921. Neben der Vereinsschau fand in diesem Jahr auch die Stadtverbandsschau und die Kreisjugendschau statt. Das heißt, dass auch die anderen zwei Geflügelzuchtvereine, die es noch in Duisburg gibt, aus Rheinhausen und Buchholz, ausgestellt haben.

Kalter Winter und Tierseuche

RGZV-Vorsitzender Marc Schaltmann ist froh, dass in diesem Jahr die Schau überhaupt stattfinden konnte. Einige Ausstellungen in der Umgebung mussten schon abgesagt werden. „Das liegt einerseits am sehr langen kalten Winter und andererseits an einer Tierseuche, der Marekschen Lähmung“, sagt Schaltmann. Selbst die Wärme von Infrarotlampen habe nicht dafür ausgereicht, viele Küken vor dem Tod zu bewahren. Darum gebe es in diesem Jahr weniger Tiere. Die Tierseuche habe ihr Übriges getan. Da ist er froh, dass immerhin 150 Tiere ausgestellt wurden. Was allerdings fehlte, waren die Besuchermassen. „Der Andrang war eher mäßig. Es könnte mehr sein“, gibt Schaltmann offen zu. Dabei hätte man in der heutigen Welt voller Handy- und Computergeräuschen in der Glückauf-Halle an diesem Wochenende mal ganz andere und für Großstädter noch ungewohntere Laute vernehmen können: Hahnenkrähen.