Duisburg-Rheinhausen/Rumeln. . Stadt und Bahn haben Millionen in die Sanierung der Haltestellen Rheinhausen und Rumeln investiert. So richtig zufrieden sind die Kunden allerdings nicht
Dunkel, zugig, übelriechend: So präsentieren sich dem Reisenden viele Bahnhöfe, nicht nur im Duisburger Westen. Man mag sich kaum vorstellen, wie die Haltepunkte Rheinhausen und Rumeln vor der millionenteuren Sanierung ausgesehen haben. Diese sind jetzt nahezu abgeschlossen. Doch so wirklich zufrieden zeigen sich die Menschen nicht mit dem Ergebnis.
Beispiel 1: Rheinhausen. Hier hat die Stadt für rund 2,2 Millionen Euro eine zweite Rampe gebaut, um die Haltestelle barrierefrei zu machen. Auf die Bahnsteige kommt man aber immer noch nur über Treppen. Zudem scheint so manchem Nutzer die Rampe reichlich steil zu sein, „da sind Stürze und Unfälle programmiert, außerdem scheint es mir für jemanden mit Gehbehinderung gar nicht so leicht zu sein, die Rampe empor zu kommen.“ So berichtete es ein Leser (Name der Redaktion bekannt) dessen Vater dort, allerdings vor dem Umbau, schwer gestürzt war.
„Die Steigung der Rampe von sechs Prozent entspricht dem aktuellen Stand der Technik“, sagt Stadt-Sprecher Peter Hilbrands. Es seien sogenannte Ruhekissen installiert worden, auf ein steileres Stück würde ein flacheres mit 1,5 Prozent Steigung folgen, dann komme wieder ein steileres Stück mit sechs Prozent. Die offizielle Freigabe der Rampe ist laut Stadtverwaltung für das kommende Wochenende vorgesehen.
Für Unbehagen sorgt bei den Bahnkunden nach wie vor die ehemalige Bahnhofgaststätte. Sie ist notdürftig mit Gittern abgesperrt und steht laut Auskunft der Bahn seit sechs Jahren leer. „Ein Käufer ist aktuell nicht in Sicht“, heißt es bei der Pressestelle in Düsseldorf.
Beispiel 2: Rumeln: Hier herrschen nach zweieinhalb Jahren zur Freude unter anderem der örtlichen SPD, „wieder normale Zustände, der Bahnhof ist wiederhergestellt.“ 437 000 Euro hat die Bahn für die nahezu abgeschlossene Sanierung ausgegeben. Ein Hang und ein Grundstück sehen allerdings noch immer provisorisch aus. Man wolle sich die Flächen einmal ansehen, hieß es bei der Bahn auf Nachfrage.
Immer wieder hatte die Baustelle brach gelegen, unter anderem nach Streitigkeiten mit dem ausführenden Unternehmen (wir berichteten). Mit dem Ergebnis können offenbar einige Rumelner jetzt leben, einige Stolperfallen seien beseitigt worden Barrierefrei ist der Bahnteig allerdings noch immer nicht.