Duisburg-Rumeln. . Gezänk um ehemalige Freilaufwiese an der Rumelner Tegge ist jetzt endgültig in der Politik angekommen. CDU und FDP fordern Wiedereröffnung des Areals für leinenfreie Hunde. Es gibt aber auch Kritiker
Dienstag, 15. Oktober, 12 Uhr: Ein Terrier beschnüffelt ausgiebig die ehemalige Hundeauslaufwiese an der Tegge in Rumeln. Die Hündin Luna hat bereits getobt, ist wieder auf dem Heimweg. Das an den November erinnernde Wetter hält zu dieser Zeit offenbar weitere Herrchen und Frauchen von ihrer Gassirunde am Wasser ab. Doch die Ruhe trügt, mit dem Gezänk um die Wiese scheinen CDU und FDP zurzeit quasi den Kommunalwahlkampf zu eröffnen.
Katharina Gottschling, stellvertretende Bürgermeisterin, hatte sich bereits jüngst über das Vorgehen der Stadt beschwert, sie habe die Hundebesitzer nicht angehört und die Wiese einfach geschlossen (wir berichteten). Am morgigen Donnerstag macht sich die CDU-Politikerin persönlich ein Bild von der Situation. Um 15 Uhr trifft sie sich mit Nutzern der Wiese am Lohfelder Weg.
Der Bürgermeisterin zur Seite gesprungen sind deren Parteikollege Ferdi Seidelt und FDP-Mann Thomas Wolters. Sie wollen in der kommenden Sitzung der Bezirksvertretung einen Antrag stellen. Darin wird die Verwaltung aufgefordert, bis zur Wiedereröffnung der Wasserski-Anlage im Frühjahr 2014 die Aufhebung der Hundewiese an der Tegge auszusetzen. „Bis zu diesem Zeitpunkt haben Politik und Verwaltung in Zusammenarbeit mit dem Inhaber der Wasserski-Anlage, dem Tegge-Pächter ASV Gut Biss Rumeln-Kaldenhausen und den Hundefreunden ein Konzept erarbeitet, was zu welcher Zeit an der Tegge möglich ist.“
Die aufgekommene Idee, mit roter oder grüner Fahne ein „Zu-Wasser-gehen-Verbot“ bei aktivem Anlage-Betrieb zu regeln, könne hier klare Grenzen aufzeigen. Damit würde man der jeweiligen Bevölkerungsgruppen gerecht, schreibt das Duo als Begründung für ihren Antrag. „Momentan ist durch die Winterpause der Wasserski-Anlage kein Grund mehr gegeben, die Hundewiese nicht anzubieten.“
Dass es in Sachen freilaufende Hunde zwei Meinungen gibt, wird allerdings auch deutlich. „Zurzeit besteht dort Freilaufverbot, nur hält sich kein Hundebesitzer daran“, beschwert sich ein Rumelner. In einer Tempo 30-Zone müsse man sich auch an die Geschwindigkeitsbeschränkung halten, ob es einem nun passe oder nicht. Wenn man die Hundesitzer darauf ansprechen würde, würden die einen auch noch anpöbeln. „Dann muss eben das Ordnungsamt rausfahren und die Halter ansprechen.“
Info-Kasten: Grundstück an der Tegge zum Verkauf angeboten
„Wird unsere Hundewiese jetzt verkauft“?, fragte Hundefreundin Brigitte Götzen. Sie hatte eine Anzeige im Internet gesehen: Seegrundstück an der Tegge, 111 000 Quadratmeter Fläche, zwei Drittel davon Wasser, Preis: Eine Million Euro.
„Es ist ein Stück nördlich der Wiese“, erklärt der Duisburger Immobilienmakler Armin Quester. Er soll die Fläche für einen privaten Besitzer verkaufen. Es handelt sich um eine Familie (nicht Toepper), die dort vor Jahrzehnten Kies abgebaut hat. Sie habe das Grundstück, das zum Teil an einen Angelverein verpachtet ist, noch in ihrem Besitz. Die Stadt habe zu wenig geboten, also versuche sie es jetzt via Makler.
Bebauen dürfe man das Grundstück nicht, sagt Quester. Auch ein Camping- oder Zeltplatz sei aktuell laut Bebauungsplan nicht erlaubt.