Gemütlich auf der Couch sitzen und Chips futtern, darauf mussten Eltern am Sonntag bis in die Abendstunden warten. Denn für ihren Nachwuchs hatte der Homberger Turnverein (HTV) seine Wilhelm-Otto-Halle auf dem Friesenplatz in eine „Abenteuert-Turnhalle“ verwandelt.

Die Kinder von einem bis zwölf Jahren erwartete ein großer Spaßparcours mit etlichen Stationen. Mit dabei waren große und kleine Trampolins, schwebende Balken und Stofftunnel. „Die Kinder sollen Bewegungserfahrungen machen. Sie sollen balancieren, klettern, krabbeln, rollen und rutschten“, sagt Heide Vorberg, Leiterin der HTV-Turnabteilung. Die Abenteuer-Turnhalle sei daher der ideale Schnuppertag für alle Kids und deren Eltern, die den Verein kennenlernen wollen. Für die Kleinen würde sich das auszahlen: Sie verlören die Angst vor sportlichen Herausforderungen und gewönnen großes Selbstvertrauen. Außerdem sammelt der HTV Spenden, damit der Spielplatz auf dem Gelände erneuert werden kann.

Drei Kitas als Kooperationspartner

Diese Nutzen sehen die zahlreichen Kinder, die unter den Augen ihrer Eltern und der Betreuerinnen durch die Halle flitzen, aber nicht. Trotzdem haben sie großen Spaß. Adrian (drei), zum Beispiel, wird nicht müde, immer wieder die Hängebrücke und den Schwebebalken zu bezwingen. Seine Mama muss ihn anfangs noch stützen, doch er freut sich diebisch, als er es erstmals ohne Hilfe schafft. „Es ist genau das richtige für Adrian, um sich auszutoben“, sagt seine Mutter Janine Beck.

Auch Mirjam (neun) hat eine Lieblingsstation, von der sie gar nicht genug bekommen kann: Schwebende Zwillingsstangen. Betreut wird diese Bewegungsstation, auf der man barfuß auf rund anderthalb Meter balanciert, von der Kita In den Haesen, ein HTV-Kooperationspartner neben den Kitas St. Peter und Hanielstraße. Mirjam erhöht aber nach und nach den Schwierigkeitsgrad. Sie überquert die beiden Stangen rückwärts oder begnügt sich – wie eine Seiltänzerin – mit einer einzigen. „Das ist kein Problem, ich will es noch schwieriger machen.“ Ihr Erfolgsgeheimnis: Sie ist Gardetänzerin bei der KG Narrenzunft. „Die Kinder können eine Menge“, sagt Erzieherin Doreen Bortone. „Ihre Eltern trauen ihnen aber vieles gar nicht zu – und machen dann große Augen und staunen.“