Duisburg-Rheinhausen.. Die beiden Firmenchefs Heinrich Hiesinger (Thyssen-Krupp) und Erich Staake (Duisport) weihten ein Denkmal am „Tor 1“ ein. Die Tafel weist auf die Krupp-Vergangenheit und die Logport-Gegenwart in Rheinhausen hin.
Seit 20 Jahren sind Stadtteil Rheinhausen und die Firma Thyssen-Krupp inzwischen geschiedene Leute. Die Hütte wurde bekanntlich abgerissen, die Akte „Krupp in Rheinhausen“ geschlossen. Dass Thyssen-Krupp-Chef Heinrich Hiesinger zur gestrigen Enthüllung eines Denkmals an der ehemaligen Werkseinfahrt „Tor 1“ erschien, hatte so manchen Beobachter dann doch ziemlich überrascht.
„Herzlichen Dank für Ihr Kommen“, sagte an Hiesinger gerichtet, Erich Staake, Vorstandsvorsitzendere der Duisburger Hafen AG. Ihr gehört das Areal an der Kruppstraße/Ecke Europaallee. Ein Anruf habe gereicht, und der vielbeschäftigte Konzern-Chef habe zugesagt. Gemeinsam zogen sie die sperrige Plane von der stählernen Gedenktafel, die auf die Krupp-Vergangenheit und die Logport-Gegenwart hinweist.
Hiesinger sprach in seiner Rede von einem „gelungenen Strukturwandel, nachdem die Schließung des Hüttenwerks sicher sehr brutal war.“ Man sei damals ohne betriebsbedingte Kündigungen ausgekommen, bei den jetzt aktuellen Veränderungen des Konzerns wolle man ebenso verfahren, auch wenn betriebsbedingte Kündigungen manchmal unvermeidbar seien.
Zur Feier am Tor 1 hatten sich neben den beiden Firmenchefs auch Vertreter aus Politik und Verwaltung sowie einige wenige alte Kruppianer versammelt. Die Tafel samt Umfeld kam durch die Bank gut an, das Tor 1 ist jetzt eingefasst von steinernen Stufen, unterhalb des flügelähnlichen Bauwerks befinden sich frischer Rollrasen, ein paar Beete und Wege mit feinem Sand.
Kosten: Eine sechsstellige Summe
„Es hat viele Überlegungen für diese Bereich gegeben, keine hatte am Ende überzeugt. So wurden wir unserer Verantwortung gerecht“, sagt Staake. Eine sechsstellige Summe hat die Hafen AG für den Umbau investiert. Die Einweihung des Denkmals war auch für Thyssen-Krupp ein Grund zum Feiern, auch wenn das Unternehmen längst weg ist und sich auch nicht an den Kosten für das Denkmal beteiligt hat. Schließlich steht hier heute nach dem Krupp-Aus keine Industriebrache, sondern ein florierendes Logistik-Drehkreuz mit 40 Firmen und 4000 Mitarbeitern. Tendenz steigend.