Wie es sich für eine selbstständige Stadt gehört, hatte auch Homberg am Niederrhein seine Stadthalle - und zwar eine, auf die 38 Jahre nach der Eingemeindung auch der Stadtbezirk Duisburg-Homberg noch stolz ist. Eingeweiht wurde sie am 20. Februar 1960 - entsprechend wenig verwundert der Name, war die Zeche Rheinpreußen doch damals mit Abstand das wichtigste Unternehmen im Ort, der Bergbau im ganzen Ruhrgebiet noch tonangebend.

An der Dr.--Kolb-Straße, damals noch einen Steinwurf vom größeren Teil der Rheinpreußen-Siedlung (Siehe „20 Orte“ vom 19. August) entfernt, liegt die Halle heute im Schatten der „Weißen Riesen“. Vom „Problemstadtteil“ war 1960 freilich noch keine Rede, die neue Halle lag im aufstrebenden, modernen Teil von Homberg. Rund 1,8 Millionen D-Mark hatte die Stadt sich das Bauwerk inklusive technischer Ausstattung kosten lassen. Dafür gab’s Technik vom Feinsten, etwa ein auf- und abfahrbares Bühnenpodium. Das sorgt, zusammen mit dem speziellen Boden, dafür, dass die Halle nicht nur als Veranstaltungs- sondern auch als Sporthalle nutzbar ist. Je nach Bestuhlung, finden im Zuschauerraum und auf der Empore bis zu 1188 Zuschauer Platz. Für das Geschehen auf der Bühne stehen zwölf mal zwölf Meter zur Verfügung.

Voll ist die Halle etwa dann, wenn das Bezirksamt und das Tournee-Theater Landgraf - wie in Rheinhausen - mit Ausnahme der Sommer- und Winterpause jeden Monat zur Vorstellung laden. Bei den Vereinen der „Stadt im Grünen“ ist die Glückauf-Halle vor allem für gesellige Anlässe beliebt. So präsentieren etwa die großen Karnevalsgesellschaften dort alljährlich ihre Sitzungen. Manchmal wird’s auch tierisch.. Nämlich dann, wenn edle Katzen oder Rassegeflügel bei entsprechenden Ausstellungen die Tischreihen in der Halle füllen und Preisrichter das schönste Pelz- oder Federvieh küren.

Allerdings wird die Glückauf-Halle nicht nur für Messen, Tagungen, Ausstellungen und die große Kultur, sondern auch für den Schulsport genutzt. Und im Keller kann man sogar schwimmen: Dort nutzen Schulen und DLRG ein kleines Lehrschwimmbecken.

Braucht Homberg die Halle? Ganz klar, sagen die Homberger. Pläne vom anderen Rheinufer, sich den Betrieb zu sparen, gab es über die Jahre immer wieder, umgesetzt wurden sie nie. Erst 2012 stellte die städtische Immobiliengesellschaft IMD noch einmal eine Dreiviertelmillion Euro für die Instandsetzung von Bühnentechnik, Bodenkonstruktion und Brandschutz in den Etat.