Duisburg.

Wohl wissend, dass die 1975 um Rheinhausen und Homberg angewachsene Stadt Duisburg den Großteil der Zeche würde zahlen dürfen. Größer und moderner als das im Gegenzug abgerissene Stadttheater am nahe gelegenen Glückauf-Platz ist sie seit 1977 der größte Veranstaltungsraum im Bezirk.

Rund 900 Sitzplätze - damit ist die Rheinhausen-Halle alles andere als klein, aber im regionalen Vergleich auch nicht wirklich groß - mit der Folge, dass hier auch Veranstaltungen von stadtweiter Bedeutung und darüber hinaus stattfinden. Bei Kabarett- und Comedy-Veranstaltern ist die Halle beliebt, denn ein Volker Pispers, Herbert Knebel oder Piet Klocke füllt zwar kein Theater am Marientor und erst recht keine Arena, ziehen aber doch zu viel Publikum für den Saal der Kulturkneipe oder das übliche Gemeindehaus.

Aber auch heimische Vereine sorgen regelmäßig für volles Haus, etwa die Laienspielschar „bühne47“ oder der Konzertchor Concordia. Und ein Hauch von Stadttheater weht monatlich durch den 70-er-Jahre-Zweckbau, wenn das Bezirksamt, zusammen mit der „Vereinigung für Kunst und Wissenschaft“ mit Gastspielen des Neustädter Tourneetheaters Landgraf die Bühne der Rheinhausen-Halle zu „Brettern, die die Welt bedeuten“ macht.

Das Bezirksamt, einen Steinwurf entfernt im alten Rathaus der Stadt Rheinhausen residierend, übernimmt seit 2007 auch die Vermarktung der Halle. Zu stiefmütterlich, fanden Rheinhauser Ortspolitiker, hätte die städtische Marketing-Agentur das zuvor gehandhabt. Die Zahlen scheinen ihnen Recht zu geben: Seit die Rheinhauser ihre Halle selber bewirtschaften, ist sie mit weit über 100 Veranstaltungen pro Jahr nahezu vollständig ausgelastet und das Defizit für ihren Betrieb zwar nicht verschwunden, aber deutlich geschrumpft.

Trotz der Beliebtheit stand die Schließung der Halle mehr als einmal zur Diskussion - zuletzt 2011 sollte sie der Sanierung der Kommunalfinanzen geopfert werden. Natürlich stand der Ortsteil Kopf, und schlussendlich wurde der Rotstift anderswo angesetzt. Fürs Erste ist der Fortbestand sicher. Und viele hoffen, dass es so bleibt.