Duisburg-Homberg. . Rund um den Bismarckplatz und die Augustastraße pulsiert das Leben des Stadtteils. Zu sehen gibt es Brunnen, Plätze, und historische Gebäude
Er ist das Herz des Stadtteils Homberg, kulturell wie politisch. Auch wirtschaftlich braucht er sich nicht zu verstecken. Damit gehört der Ortskern von Alt-Homberg zu den Orten, die man im Duisburger Westen gesehen haben sollte.
Das Wappen der einstigen Stadt prangt auch heute noch am Rathaus am Bismarckplatz. Hier findet sich nicht nur der Bürgerservice, wo Homberger etwa ihren Reisepass beantragen können. Das Bezirksrathaus beherbergt auch das Büro von Bezirksbürgermeister Hans-Joachim Paschmann (SPD) und den Sitzungssaal der Bezirksvertretung, dem Stadtteilparlament, das über die Geschicke von Homberg, Ruhrort und Baerl entscheidet. Zudem ist das Gebäude Kunstausstellungsort und alljährlich an Altweiber Ziel des Narrenvolks, das dann auf dem Vorplatz feiert. Viele Menschen lockt auch der Wochenmarkt auf den Bismarckplatz und vor allem die große Sommersause: das Brunnenfest.
100 Jahre Marktbrunnen
Benannt ist es nach einem Homberger Wahrzeichen, dem vor genau einhundert Jahren erstmals enthüllten Marktbrunnen mit der Statue der Glücksgöttin. Daneben steht die „Bismarckeiche“. Sie erinnert an die Umbenennung des Marktplatzes von Pattbergplatz (zu Ehren von Heinrich Pattberg, Generaldirektor der Zeche Rheinpreußen) zu Bismarckplatz im Jahr 1995. Gepflanzt wurde sie vom Freundeskreis Historisches Homberg, der sich auch heute noch um sie kümmert.
Beim Brunnenfest steht dort eine von drei Bühnen, die übrigen sind am nahe gelegenen Fakir-Baykurt-Platz und auf der Augustastraße, der Einkaufsstraße des Stadtteils. „Dies hier ist eine sehr schöne Straße“, sagt der Freundeskreis-Chef Udo Vohl. Verglichen mit anderen Duisburger Stadtteilzentren sei die Fußgängerzone noch sehr lebendig – trotz einiger Leerstände. Ein Supermarkt, ein Arzt, viele kleine Fachgeschäfte, Restaurants, Gaststätten, eine Kegelbahn und ein Irish Pub. Auch eine Eisdiele, von der viele Alt-Homberger behaupten, sie sei die beste der Stadt. Nachmittags beleben die Schüler des Franz-Haniel-Gymnasiums in ihren Freistunden und auf dem Nachhauseweg die Straße, aber alle Homberger entscheiden gleichermaßen durch ihr Einkaufsverhalten darüber, wie attraktiv Hombergs Einkaufsmeile ist und bleibt.
Doch nicht nur Einkaufs- und Kneipenbummler spricht der Ortskern an, er bietet auch dem Auge einiges. Etwa Blumenkästen, regelmäßig bestückt dank Steuergelder und ehrenamtlichen Engagements. Sie und ein zweiter, kleiner Brunnen sollen eine hübsche Atmosphäre verbreiten. „Wir hätten hier auch gerne eine hübsche Bronzefigur“, sagt Vohl. Bislang fehle allerdings das Geld dafür. Kostenlos können sich Besucher hingegen an der Architektur erfreuen. Die benachbarte Wilhelmstraße hat viele Altbauten, von denen ein dreigeschossiges Wohnhaus (Hausnummer 18, errichtet 1906) sogar unter Denkmalschutz steht.
Ein echter Hingucker findet sich jedoch am Ende der Fußgängerzone: das Kultur- und Freizeitzentrum (KFZ). Das dreistöckige Gebäude aus dem frühen 20. Jahrhundert beheimatet das Heimatmuseum des Freundeskreises. Im Frühjahr ziehen außerdem die VHS und die Musik- und Kunstschule ein, und die leerstehende Kneipe im Erdgeschoss wird zu Seminarräumen. Als Übungsstätte für die Tanzgarden der Narrenzunft und der Kolpingfamilie soll das KFZ ebenfalls bestehen bleiben, und auch weitere Vereine und Parteien werden darin wie gewohnt ihre Veranstaltungen abhalten können.
Wie kommt man hin?
Es sieht also ganz gut aus für den Ortskern in Alt-Homberg. Er wird wohl noch lange das kulturelle und politische Herz des Stadtteils bleiben...
Der Bismarckplatz ist auch ein Knotenpunkt für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV). Von dort kommt man mit fünf Buslinien (911, 912, 925, 926, 929) und der Nachtlinie NE2 in die Stadtteile Ruhrort, Obermeiderich, Rheinhausen, aber auch in die Haesen, zum Duisburger Hauptbahnhof, nach Baerl, Hochheide, Neukirchen-Vlyn, Kamp-Lintfort und ins niederländische Venlo.