Duisburg-Homberg. . Offener Brief eines Anwohners an die Wirtschaftsbetriebe und Oberbürgermeister Sören Link.

„Die Büsche wuchern bis auf die Straße. Dort sind sehr viel Unrat und kriechendes Getier, es bestand akuter Handlungsbedarf.“ Sagte Hombergs Bezirksamts-Vizechef Paul Gunhold vor knapp einem Jahr über die Verhältnisse rund um das leerstehende Hochhaus Ottostraße 24-30 in Hochheide. Im Oktober 2012 war das der Stadt dann auch tatsächlich eine konzertierte Aktion wert, die Wirtschaftsbetriebe beschnitten Gebüsch und räumten Müllhaufen weg, Polizisten und Sozialarbeiter räumten die Gebäude, bevor sie eingezäunt wurden.

Das wäre mal wieder nötig, findet etwa der Anwohner Nils Höppner, der sich jetzt in einem offenen Brief an die Wirtschaftsbetriebe und Oberbürgermeister Sören Link gewandt hat. Und dann, findet er, sollte man sich auch mal um die Rückseite der Gebäude kümmern, denn „dort wuchern nicht nur die Büsche und Kräuter, sondern leider auch die Müllbestände“.

Die Absperrung der Gebäude erfüllt laut Höppner kaum ihren Zweck - Poller, zwischen denen selbst kleine Pkw durch passen und eine nicht abgeschlossene Schranke seien nun mal kein Hindernis für Mitmenschen, die ihren Sperrmüll illegal dort entsorgen.

Bei den Wirtschaftsbetrieben konnte man Höppner nicht viel Hoffnung machen: Die Aktion vom Oktober 2012 sei im Auftrag der Stadtverwaltung angegangen worden, und die müsste auch den Anstoß zu einer eventuellen Wiederholung geben, erklärte Sprecherin Silke Kersken. Zwar gehe man rund um die Hochhausruinen dem üblichen Tagesgeschäft nach - „die Straßen werden gereinigt, und wenn unseren Leuten wilde Müllkippen gemeldet werden, dann beseitigen sie die auch“. An der Grundstücksgrenze ende allerdings die Zuständigkeit ihres Unternehmens. „Da wäre dann das Ordnungsamt am Zug.“

„Haben die Lage im Blick“

Das, beteuert die Pressestelle der Stadt Duisburg, habe die Lage in Hochheide im Blick: „Die Abfallaufsicht und der Sonderaußendienst des Ordnungsamtes sind da regelmäßig vor Ort und würden bei Bedarf kurzfristig die Wirtschaftsbetriebe beauftragen.“ Bezahlt würde das ganze dann im Rahmen der „Ersatzvornahme“ vom Eigentümer der Grundstücke, auf denen die Wirtschaftsbetriebe tätig werden müssen.

Das könnte zumindest im Fall Ottostraße 24-30 schwierig werden. Das Hochhaus wechselte so oft zwischen dubiosen Anlagefonds und Briefkastenfirmen den Besitzer, dass es der Stadt bis heute nicht gelungen ist, einen Eigentümer greifbar zu machen, dem man eine Rechnung schicken könnte. Die letzte Reinigungsaktion ging daher auf Kosten der Kommune.