Duisburg-Rheinhausen. . Der Tag des Wassersports ist ein Event für die gesamte Familie. 800 Besucher tummelten sich am Toeppersee und lernten einen neuen Trendsport kennen

Um gleich mal mit einem Vorurteil aufzuräumen: Nein, die neue Trendsportart Stand-Up-Paddling geht nicht auf die Indianer zurück. Denn die Ureinwohner Nordamerikas saßen meist in ihrem Kanu, wenn sie auf Flüssen, Wildbächen paddelten, sich mit großem Geschick durch reißende Stromschnellen manövrierten. Vielmehr geht das beliebte Stehpaddeln, das hierzulande immer mehr Freunde gewinnt, auf polynesische Fischer der Südsee zurück, die sich in ihren Kanus stehend fortbewegten, vor Tahiti auf dem Meer.

Erstmals konnten sich die Besucher beim „Tag des Wassersports“ am Toeppersee in Rheinhausen das modische Stand-Up-Paddling anschauen - oder gleich mitmachen. Auf dem Gelände des gastgebenden Surf-Clubs „Brettsegler-Rheinhausen“ am Borgschenweg, der zugleich sein traditionelles Sommerfest feierte, tummelten sich nachmittags rund 800 Besucher.

Der Vorteil des Stehpaddeln: Es sei eine familienfreundliche Trendsportart, erklärt Experte Ingo Bernards: „Ich kann auf dem Brett auch ein oder zwei Kinder mitnehmen, wie heute meine Tochter.“ Obwohl der Stehpaddler eine gewisse Kraft braucht, wenn er sein Stechpaddel ins Wasser stößt, wirkt das Stand-Up-Paddling optisch eher gemütlich. Das Fahrgefühl beschreibt Bernards so: „Es ist wie Spazierengehen auf dem Wasser.“

Junge Sportart

„Das Stehpaddeln ist eine ganz junge Sportart in Deutschland. Erst vor etwa drei Jahren ist das Stand-Up-Paddling aus den USA zu uns herüber geschwappt. Dort wird das Stegpaddeln schon seit rund 40 Jahren betrieben.“ Gepaddelt wird auf einem Brett, nicht aus Holz, sondern aus PVC. „Das Material ist ähnlich wie bei Schlauchbooten: Man kann es nicht eindrücken.“ Das Brett ist in aller Regel rund 3,50 Meter lang und 70 bis 80 Zentimeter breit. Seit zwei Jahren gibt es eine entscheidende Weiterentwicklung: Denn die Paddelbretter der neuen Generation sind aufblasbar. Wenn die Luft raus ist, können sie mit wenigen Handgriffen zusammengefaltet werden.

Viele Besucher nutzten auch die kostenlosen Angebote der Wassersportvereine aus Rheinhausen und Rumeln Kaldenhausen: Sie konnten im Wanderboot „Donau“ des Ruderclubs Borussia aus Rheinhausen mitfahren oder im Einzelboot rudern. Beim Wassersportverein Rheinhausen konnte man im Mannschafts-Kanadier zusteigen und fahren lassen oder selbst im Einer- oder Zweierkajak selbst paddeln. Die Fahrten wurden jeweils von Vereinsmitgliedern überwacht, die in einem Slalomboot nebenher fuhren, Tipps und Informationen gaben. Zusätzlich sorgte die DLRG Rheinhausen für die Sicherheit auf dem Wasser. Der Wasserskiverein von der Tegge in Rumeln präsentierte seine Angebote, der Tauchverein Rumeln lud zum Schnuppertauchen ein. Bei der Rheinhauser „Interessengemeinschaft der Angelfreunde“ konnte man sich beim „Casting“ versuchen, einem Zielwerfen mit der Angel. Die „Brettsegler-Rheinhausen“ kamen mangels Wind kaum zum Surfen. Dafür probierten sich Interessierte an einem Surf-Simulator aus. Immerhin konnten die Segler des Wassersportvereins Rumeln-Kaldenhausen ein paar kleine Jollen und Segelboote aufs Wasser schicken, mit kleinen und großen Gästen ein paar gemächliche Runden auf dem See drehen. Zum Glück bei trockenem Wetter. Erst nach Ende des „Tags des Wasserports am frühen Abend fing es an zu regnen.

Der „Tag des Wassersports“ wird übrigens von den Vereinen und von der Bezirksportjugend Rheinhausen/Rumeln-Kaldenhausen gemeinsam organisiert. Der „Tag der offenen Tür“ auf dem Vereinsgelände der „Brettsegler Rheinhausen“ hat eine lange Tradition, wird - mit kleinen Unterbrechungen - schon seit Mitte der 1970er Jahre gefeiert. Mit vielfältigen Angeboten für Jung und Alt richtet sich das beliebte Wassersport-Event an die ganze Familie.

Jörn Kiesow von der Bezirksportjugend Rheinhausen: „Wir machen den Familien ein attraktives, kostenloses Bewegungsangebot auf dem Wasser. Die Vereine stellen sich den Bürgern vor und werben dabei auch um neue Mitglieder.