Moers. .
Einschulung – ein ganz besonderer Tag nicht nur für die I-Dötzchen. Eltern, Großeltern und andere Anverwandte wollen dabei sein, wenn die Kleinen stolz ihre Schultüten in ihrer Grundschule präsentieren. So war’s in den letzten Tagen, es herrschte allerorts eitel Freude, auch an der Dorsterfeldschule in Kapellen. Ein kleiner Wermutstropfen indes trübte sie, zumindest für einige Erwachsene: Es hagelte Knöllchen.
Denn während in der Dorsterfeldschule an der Kurt-Tucholsky-Straße der Eintritt ins Schülerleben zelebriert wurde, verteilten Damen des Ordnungsamtes vor der Schule munter ihre Knöllchen. Und das zu Recht, denn es standen etliche Autos dort, wo sie nicht hätten stehen dürfen. Anwohner Jörg Overländer war zwar zu Fuß gekommen, sandte dennoch unter der Überschrift „Moderne Wegelagerei“ eine Mail an die NRZ.
Prinzipiell, so Overländer im Gespräch mit der Redaktion, sei es richtig, im Umfeld der Schulen begangene Verkehrsverstöße zu ahnden – „aber nicht an diesem Tag“, erbost er sich. Die Stadt habe es am nötigen Augenmaß fehlen lassen. Sich an solchem Jubeltag über ein Knöllchen ärgern müssen – nein, das findet er nicht richtig. Auch wenn er grundsätzlich die Arbeit der Politessen begrüße.
Gezielte Abzocke oder nicht?
Seine Vermutung: Die Autofahrer seien am Einschulungstag ganz gezielt abgezockt worden. Und was sagt die Stadt? Kurzformel: Abzocke nein, gezielte Kontrolle ja. „Die Rektorin hat uns gebeten, dass wir an diesem Tag präsent sind“, stellt Thorsten Schröder, Pressesprecher der Stadt, klar. Und außerdem gebe es da gar keine Diskussionen, das Parken vor der Schule sei an allen Tagen verboten, ob nun Schulanfang ist oder nicht. Schröder: „es geht nicht ums Geld, es geht um die Sicherheit.“
Genau so sieht das auch Elke Schulz, Rektorin der Dorsterfeldschule: „Das hab’ ich begrüßt.“ Die schule stehe ständig in Kontakt mit der Stadt, um die Schulwege zu sichern, es seien auch mehrere Elternbriefe verschickt worden. „Wir sind an der Sicherheit unserer Kinder interessiert. Das hat nichts mit der Einschulung zu tun, sondern mit Verhalten im Straßenverkehr.“ Die Rektorin weicht da keinen Millimeter von ihrer Meinung ab.
Und hat volle Rückendeckung der Polizei. „Diese Halte- und Parkverbote stellen Schutzfunktionen für die Kinder dar“, so Sabine Vetter, Polizeisprecherin, „egal ob Schulanfang ist oder nicht.“ Und wäre ein Polizeibeamter an diesem Tag dort vorbeigekommen, er hätte ebenso Knöllchen verteilt.