Duisburg-Rheinhausen. . Der Autor Steffen Kersken aus Oestrum bringt jetzt sein drittes Buch heraus. Er befasst sich auf amüsante Weise mit der Psyche des Niederrheiners

Er ist ein „Hans Dampf“ in allen Gassen, immer für alle da, Animateur und Thekenclown, versucht allseits Harmonie herzustellen. „Immer gut drupp, egal watt kommt!“, „Dat is en Fels innne Brandung!“ so beurteilen Außenstehende einen solchen Menschen, der nicht zu den unauffälligen, aber auch nicht zu den auffälligen Leuten gehört, der meist eine rundliche Figur hat, eine rote Gesichtsfarbe, oft Halbkranzfrisur. Der eine oder andere Leser mag sich jetzt wiedererkennen. Steffen Kersken sieht sich jedenfalls so: wie der Typ B, den er in seinem neuen Buch „Da machste nix dran!“ beschreibt.

Geschichten aus der großen Welt

Der Niederrheiner hat es dem 33-jährigen jungen Mann, der in Rheinhausen-Oestrum lebt, in seinem dritten Werk besonders angetan. Und diesen Typus Mensch betrachtet der Autor dann mal aus einer ganz besonderen Sicht. So schreibt er in muntere-launiger Art, allerdings auch mit einer gewissen Portion Ernst über die Psychologie des Niederrheiners, erzählt kleine Geschichten aus der großen Welt und wer nix versteht, dem wird das Niederrhein Sprachlexikon gleich mitgeliefert.

Sein erstes Buch „Verschlossene Welt“ verfasste der Oestrumer, der als Ergotherapeut an einer Tagesklinik in Meerbusch arbeitet, 2003. Dass er überhaupt schriftstellerisch tätig wurde, hat er seinem Erdkundelehrer zu verdanken, der einige Texte von ihm gelesen hat. Mit einer äußerst schweren Kost stieg Steffen Kersken schließlich ein. Er verfasste einen Gedichtband, mit dem er den Krebstod seiner Mutter verarbeitete, der sich mit dem Umgang von Schmerz beschäftigt. „Ich wollte das Endliche begreifbar machen“, sagt der Autor heute rückblickend. Und - in seinen Gedichten fanden viele Menschen ihre ähnlichen Empfindungen wieder. Heller und lustiger ist sein 2009 erschienenes Werk „Mondlichttänzer“.

In seinem neuesten Werk, an dem seit etwa zwei Jahren arbeitet, lässt Steffen Kersken viele seiner Erfahrungen und Erlebnisse einfließen. Seit fünf Jahren arbeitet der junge Mann in einer Psychiatrie für Gesellschaftskrankheiten wie Mobbing, Depression und Panikattacken. Ganz klar, dass er im Laufe der Zeit so seine Studien machen konnte und nicht anderes ist das Buch: eine Studie über den Niederrheiner mit seinen kleinen Eigenheiten, die sich im Alltag wiederfinden. Den „Typus Niederrheinus“ stellt er mit kleinen Alltagsgeschichten, kombiniert mit fundierten Bezügen zur Psychologie, vor.

Dabei teilt er den Niederrheiner in vier Typen ein: Der Typ A etwa denkt lange nach, bevor er dann nichts sagt. Er ist hager, eher unauffällig. Unter dem Typ C sind die Quasselstrippen zu finden, eben jene Leutchen, die unaufhaltsam reden und für die Steffen Kersken den Kinofilmtitel „Indiana Jones - Und die Suche nach der Kernaussage!“ wählen würde. Der Typ D dagegen ist der „Klugscheißer“, der ein fundiertes Halbwissen und immer recht hat. Rund um diese vier Charaktere rankten sich verschiedenen Geschichten und Gedichte.

Erster Lesungstermin steht fest

In gebundener Form ist all das lesbar ab Ende September/Anfang Oktober dieses Jahres. Dann wird das rund 200 Seiten starke Buch erscheinen. Wie auch schon bei seinen früheren Veröffentlichungen wird Steffen Kersken auch wieder bei Lesungen den direkten Kontakt mit Interessierten suchen. Ein Termin steht schon fest: 9. November ab 19.30 Uhr in der Galerie Schmitz an der Homberger Straße 32 in Moers. Mit dabei an dem Abend ist Bülent Aksen & Band mit Musik von Peter Gabriel, Pink Floyd, den Dire Straits und mehr.