Duisburg-Bergheim. . Bäume und Sträucher am Haus In den Peschen durften offenbar nicht gefälltwerden. Sozialaktivist Rolf Karling droht Ärger. Haus das Gesprächsthema im Bezirk
Dass Rolf Karling sich für die Roma in Häusern In den Peschen 3-5 und Beguinenstraße 1-3 einsetzt, könnte ihn jetzt teuer zu stehen kommen, denn er bekam jetzt unliebsame Post von der Stadt.
Der streitbare Sozialaktivist hatte sich vor einigen Wochen mit seinem Verein „Bürger für Bürger“ und weiteren freiwilligen Helfern dafür eingesetzt, dass die völlig vermüllten Keller entrümpelt wurden, um die Brandgefahr deutlich zu verringern. Als die Feuerwehr die Sicherheit der Keller kontrollierte, überprüfte sie auch ausgiebig, ob bei einem Feuer die Drehleitern die oberen Etagen erreichen. Das Ergebnis: Bäume versperrten den Weg, die Sicherheit der Hausbewohner galt als nicht gewährleistet und die Feuerwehr forderte von Vermieter Branko Barisic „umfassende Baumschnittmaßnahmen“.
Sofort krempelte Rolf Karling die Ärmel hoch, beschnitt die Sträucher und fällte einen Baum in Zusammenarbeit mit den Bewohnern (wir berichteten). Zunächst schäumten einige Anwohner vor Wut, dass er sich erdreistete, dort einfach Bäume zu fällen. Beschwerden gab es auch, weil dort, wo zuvor die Bäume standen, jetzt wilde Grillplätze entstanden. Über all dies konnte Karling, der lieber anpackt als zu diskutieren, nur müde lächeln. Jetzt schaltete sich jedoch das Umweltamt ein und wirft ihm Ordnungswidrigkeiten vor: Die Sträucher hätte er aus Gründen des Artenschutzes nur von Oktober bis Februar entfernen dürfen, für die Bäume hätte er ebenfalls eine Genehmigung gebraucht. Jetzt droht ihm laut Gesetz eine Geldbuße bis zu 50 000 Euro.
„Es geht um die Sicherheit“
Karling selbst ist sich jedoch keiner Schuld bewusst, „es ging um die Sicherheit der Menschen“, sagt er und verweist auf das Schreiben der Feuerwehr, für ihn ist es ein Freibrief, aktiv zu werden. Dem widerspricht das Umweltamt entschieden: „Bevor Bäume gefällt werden, muss man vorher mit dem Amt für Umwelt und Grün sprechen“, sagt Sprecherin Susanne Stölting. Deren Fachleute würden nicht nur den Artenschutz berücksichtigen, sondern auch prüfen, ob es reicht, einige Äste zu kappen, um einen Rettungsweg zu gewährleisten.
Ein weiteres Problem rund um das Problemhaus ist hingegen mit weitaus weniger Aufwand bereits beigelegt: Ein Anwohner hatte den Verein Zof, der dabei hilft, die rumänischen Roma zu integrieren, wegen Ruhestörung angezeigt. Dieser Fall ist inzwischen zu den Akten gelegt, weil der Verein dort lediglich Geschäftsräume hat und abends bestimmt nicht vor Ort rumkrakeelt.
In den Peschen 3-5, was rund um das Haus und die benachbarten Häuser geschieht, ist das Gesprächsthema in Rheinhausen. Rudi Lisken, Chef der Selbstständigen AG bei der SPD und Markthändler bekommt an seinem Stand viel mit. „Die Menschen fordern rund um das Haus eine ständige Präsenz von Polizei und Ordnungsamt.“ Zudem sollte es eine Überprüfung aller in dem Haus lebenden Personen und auch eine Überprüfung aller rund um das Haus abgestellten Autos geben.
Rudi Lisken zitiert seine Kunden auf dem Wochenmarkt, hat aber selbst auch eine Meinung zum sogenannten „Problemhaus“. „Was sich hier abspielt, ist meines Erachtens nach nicht vertretbar und oftmals nicht rechtens.“ Er fordert ein sofortiges Handeln der Behörden.