Duisburg-Homberg. . Immobilienfirma aus Hannover kauft das Hochhaus Friedrich-Ebert-Straße 10 -16 und will aufwändig sanieren. Die Stadt will abreißen und ist auch ob des neuen Besitzers skeptisch. Gespräch am 4. September
Am 4. September stellt sich beim Planungsdezernenten Carsten Tum (SPD) eine Delegation aus Hannover vor. Geschickt wird die Immobilienmanagement-Firma mit Namen Altro-Mondo vom neuen Besitzer des Hochhauses Friedrich-Ebert-Straße 10-16, die Degag (Deutsche Grundbesitz Aktiengesellschaft). Die Hannoveraner haben dem Duisburger Unternehmer Heinz Fromberger das leerstehende Hochhaus für allerdings nicht bestätigte 500 000 Euro abgekauft. Altro-Mondo kümmert sich im Auftrag um die Vermarktung der 320 Wohnungen. In welche Richtung diese gehen soll, darüber gibt es unterschiedliche Auffassungen.
„Wir hören uns jetzt erst einmal an, was der neue Eigentümer vorhat“, sagte der zuständige Sachgebietsleiter bei der Stadt, Helmut Höffken. Glücklich sei man mit den Hannoveranern bis dato allerdings nicht, „sie sitzen weit weg und sind schlecht zu erreichen“. Zudem werde man den Verdacht nicht los, dass es sich um einen Finanzinvestor handle, der das Gebäude als Spekulationsobjekt nutze. Höffken: „Warten wir das Gespräch ab, dann wissen wir mehr.“
Die Stadt würde das heruntergekommene Gebäude gerne abreißen, es gebe es keine Nachfrage nach entsprechendem Wohnraum. Höffken: „Mit dem Abriss der beiden Hochhäuser ist es dabei noch nicht einmal getan, da sie ohnehin leerstehen. Es muss weiterer Wohnraum zurückgebaut werden.“ Das wolle man in enger Zusammenarbeit mit allen im Hochhausquartier beteiligten Vermietern absprechen.
Von einem Abriss von Friedrich-Ebert-Straße 10 bis 16 ist in den Plänen von Altro-Mondo allerdings keine Rede. Ganz im Gegenteil. „Wir streben eine Revitalisierung an“, sagt Carsten Borsum, bei dem Unternehmen für Expansion verantwortlich. Ihm sei durchaus bewusst, dass es Vorbehalte gebe, ob sein Unternehmen es denn überhaupt ernst meine mit der Sanierung und nicht nur ein weiterer Finanzinvestor sei. „Wir wollen investieren, wir haben das Know-how und auch das Geld dazu.“ Borsum zweifelt an den Zahlen, mit denen die Stadt in ihrem Sanierungskonzept Abrissplänen begründet. „Dieser starke Bevölkerungsrückgang ist ausschließlich für Hochheide zu verzeichnen, nicht aber in anderen Stadtteilen“, wundert er sich.
Wohnungszuschnitte verändern
Was hat das Unternehmen mit dem Haus vor? Vorbild scheint der benachbarte „Rote Riese“ zu sein, dessen Sanierung rund 14 Millionen Euro gekostet hat. „Wir planen, die Wohnungszuschnitte zu verändern, einen Concierge könnte ich mir auch vorstellen.“ Ebenso möglich: der Umbau zu Penthouse-Wohnungen. Der Mietpreis soll den der anderen Hochhäuser im Umfeld, sprich vier bis sechs Euro pro Quadratmeter, nicht überschreiten.
Spätestens 2015 sollen wieder Duisburger Bürger die Adresse Friedrich-Ebert-Straße 10, 12, 14 oder 16 im Ausweis stehen haben. Man habe bereits einige noch schlimmer aussehende Objekte wiederbelebt. Carsten Borsum gibt als Referenzobjekte Häuser in Neumünster und Delmenhorst an, auch zwei in Dortmund mit 385 und 600 Wohnungen. Die habe man aber gerade erst in den Bestand aufgenommen, der aktuell deutschlandweit rund 3000 Wohnungen beträgt.
Einen Unterschied zum Roten Riesen macht der Immobilienmanager dann doch: „Er ist zu 63 Prozent belegt, wir streben 90 Prozent an.“ Gespräche, unter anderem am 4. September werden entscheiden, ob es überhaupt so weit kommt...