Moers. .

Kurios. Da erklären die Grünen, dass sich ADFC, Arbeitskreis Verkehr der Lokalen Agenda und Fahrradbotschafter der Stadt beim Zuständigen in Sachen Radfahren, dem Fachbereichsleiter Verkehr Dirk Laumeier, getroffen haben. Jeder Nicht-Politiker würde nun sagen, Mensch, das sind aber echt viele Ansprechpartner in Sachen Radfahren. Und was sagen die Grünen? „Es fehlt nun ein Ansprechpartner für die Fahrradfahrer und Fußgänger bei der Stadt Moers.“ Das mag verstehen, wer will.

Was die Grünen wollen, ist klar: die städtische Verschuldung mit ihrem höchsteigenen politischen Räppelchen namens „Fahrradbeauftragter“ in die Höhe treiben. So ein Beauftragter ist eine tolle Sache, kostet eine Menge Geld und soll sich ums Radfahren kümmern – was allerdings schon die Aufgabe des Fachbereichs Verkehr ist. Da neben ADFC-Mitgliedern auch Fahrradbotschafter umherradeln, sollte man annehmen, dass sie alle den Fachbereichsleiter informieren, falls in Sachen Radfahren etwas im Argen liegt. Oder kriegen die das nicht auf die Fahrradkette?

Wer sich die Arbeit des ehemaligen Fahrradbeauftragten ansehen will, der möge sich hinter den Kleinen Reichstag begeben oder sich an die Straßen erinnern, auf der Radfahrer – per amtlichem Schild – nun Vorrang haben. Wie schön. Nur leider warten die Anwohner der Römerstraße seit 13 Jahren vergeblich auf einen Radweg.

Was die sich wohl mehr wünschen: einen Beauftragten oder endlich einen Radweg? Die Haltung der Stadt ist klar. Personelle Verstärkung im Bereich Straßenplanung sei unbedingt notwendig, aber einen Beauftragten nur fürs Radfahren brauche man nicht. Die Belange der Radler seien im Fachbereich Verkehr bestens aufgehoben.

Fazit: Man kann eben auch ohne Gutachten einen Haushalt ruinieren. Es scheint nur noch eine Frage der Zeit zu sein, bis die Forderung nach einem Fußgängerbeauftragten laut wird...