Duisburg-Homberg. . Durch einen Einwohnerantrag kann das Thema Teilschließung des Kombibades wieder auf die Tagesordnung kommen. FDP-Mann Jörg Löbe zu den Chancen.

Der Stadtrat soll sich in seiner kommenden Sitzung am 9. September erneut über das Kombibad unterhalten und die beschlossene Teilschließung zurücknehmen. Dafür kämpft seit Wochen eine Bürgerinitiative, indem sie Unterschriften sammelt. Die FDP verstärkt jetzt ihre Bemühungen, die Initiative zu unterstützen.

„Ich bin grundsätzlich sehr optimistisch, daher habe ich die Hoffnung, dass wir das komplette Bad erhalten können“, sagt FDP-Bundestagskandidat Jörg Löbe. Das letzte verbleibende politische Mittel ist allerdings kraftlos. Nachdem die Fristen für ein Bürgerbegehren längst verstrichen sind, bleibt nur ein Einwohnerantrag. Damit kann die rot-rot-grüne Mehrheit aber nicht gezwungen werden, die Teilschließung zurückzunehmen. Der Einwohnerantrag erzwingt lediglich, dass das Kombibad erneut auf die Tagesordnung kommt.

Dort stand das Bad an der Schillerstraße jedoch zuletzt im Mai. FDP und CDU wollten es mit einem gemeinsamen Antrag erhalten. Die Kooperation aus SPD, Grüne und Linke haben ihn, so wird berichtet, wortlos niedergestimmt. Ein ähnliches Schicksal wird wohl auch dem Einwohnerantrag blühen. Dennoch hält Löbe das Engagement der Bürgerinitiative nicht für zwecklos. „Es geht auch darum, Druck auf alle Ratsfraktionen aufzubauen, das Kombibad zu erhalten.“

Quittung bei der nächsten Wahl

Die wichtigste Partei in dieser Allianz der Unwilligen ist die SPD. Nur sie kann als bestimmende Kraft in der Rathaus-Kooperation die Retterin oder die Totengräberin des Freibades sein. Daher helfe jede Unterschrift, sagt Löbe. Schließlich sind es nicht nur ein paar Männekes, die für das Kombibad kämpfen, sondern tausende Menschen. „Sie werden die Schließung nicht einfach so hinnehmen und in ein paar Wochen wieder vergessen haben.“ Löbe vermutet, dass vor allem die Sozialdemokraten die Quittung für die Badschließung bei den nächsten Wahlen bekommen. Dass Mahmut Özdemirs (SPD) Einzug in den Bundestag gefährdet ist, glaubt zwar niemand ernsthaft, aber im kommenden Jahr entscheiden die Duisburger auch darüber, wer im Duisburger Rathaus und in den Stadtteilparlamenten regiert.

Indes setzt der Freidemokrat Löbe parallel auf Enni als möglichen Betreiber für das Kombibad. Jetzt, wo sich das Moerser Unternehmen als Interessent zu erkennen gegeben hat, dürfe sich der Stadtrat nicht vor dieser Lösung verschließen, zumal sie bedeuten könnte, dass das Freibad nicht im Herbst für immer geschlossen werden müsste und dass das Hallenbad für alle, nicht bloß für Vereinsmitglieder, zugänglich bliebe. „Ich sehe zwar die Gefahr, dass SPD, Grüne und Linke nur widerwillig ihre Entscheidung zurücknehmen wollen. Da wir aber mit diesem Investor das Freibad und das Hallenbad für alle Menschen erhalten können, bin ich recht zuversichtlich.“

Info-Kasten:
Währenddessen sammelt die Bürgerinitiative, unterstützt durch FDP, Piratenpartei und den Homberger Ortsverband der Linken, weiterhin Unterschriften. Bis zum 15. August wollen sie die nötigen 8000 zusammenbekommen.

Blankolisten können in sozialen Netzwerken heruntergeladen werden und volle Listen mögen, darum bitten die Badretter, zurückgeschickt werden an: Bürgerinitiative Homberger Kombibad, Postfach 17 02 64, 47182 Duisburg.