Duisburg-Rheinhausen. . Spenden im unteren dreistelligen Bereich. Stadtsparkasse könnte helfen.Stadt Duisburg sieht keinen Handlungsbedarf: „Kein Badegewässer“

Ein „ruhiges Wochenende“ vermeldete die Duisburger Feuerwehr von den hiesigen Badeseen, nur am Rhein mussten Krefelder Kollegen auf Höhe der Uerdinger Rheinbrücke einen Mann aus dem Wasser fischen. Hätte es anders ausgesehen, wäre die Feuerwehr, zumindest in Rheinhausen, auf sich allein gestellt gewesen - Hilfe von der DLRG gibt es vorerst nicht mehr. Zwei Wochen nachdem die DLRG-Ortsgruppe Rheinhausen erklärt hatte, sich das Draufzahlen für die freiwillige Wasserrettung an den Duisburger Seen nicht mehr leisten zu können (wir berichteten), ist die Finanzierungsfrage für den ehrenamtlichen, gemeinnützigen Dienst am Baggersee nach wie vor ungeklärt.

Aus der Politik hat sich bislang nur die in Duisburg nicht in Gremien vertretene Piratenpartei zu Wort gemeldet: Deren Mitglied Kurt Klein hält „es für erforderlich, dass gerade zu Beginn der Ferien eine geeignete Wasserrettung auf Duisburger Seen gewährleistet wird“. Es sei immer mit der Unbedachtheit, gerade auch von Jugendlichen und Kindern, zu rechnen. „Deshalb sehen wir hier die Stadt Duisburg in der Pflicht.“ Für die Stadt stellt sich das Problem allerdings nicht: „Der Toeppersee ist kein Badegewässer, und am Kruppsee ist der Verein, der das Strandbad betreibt, für die Sicherung zuständig.“

Tropfen auf dem heißen Stein

Und die DLRG, die, wenn sie s sich leisten könnte, sehr wohl bereit wäre, den Dienst wieder aufzunehmen? Für die gab es Einzelspenden, aber die liegen zusammen im niedrigen dreistelligen Bereich. Dazu hat der Besitzer der Bootshalle, in dem die Retter schon länger mietfrei ihr Gerät abstellen dürfen, ihnen jetzt auch noch die Betriebskosten erlassen. Doch das sind Tropfen auf dem heißen Stein. „Es ist ja nicht nur der kaputte Motor des Rettungsbootes, der uns ganz konkret zum Aufgeben gezwungen hat“, sagt der Vorsitzende Martin Flasbarth. „An unserem Ausbildungs- und Einsatzzentrum am Toeppersee ist auch einiges im Argen, eigentlich müssten wir in den nächsten Jahren 170 000- bis 220 000 Euro investieren.“

Eine letzte Möglichkeit, die Wasserrettung an Rheinhausens Badeseen zu retten, könnte die Stadtsparkasse sein, die regelmäßig satzungsgemäß einen Teil ihrer Überschüsse für soziale Projekte stiftet. „Da haben mir ein paar Leute den Tipp gegeben, mich auf die Liste setzen zu lassen und das schnell zu tun, bevor die Entscheidungsträger in den Urlaub fahren.“ Das hat Flasbarth getan, eine Antwort steht noch aus. Großeinsätze wären dieses Jahr wohl ohnehin nicht mehr auf die Rheinhauser zugekommen: „Der Toeppersee ist schon wieder so zugekrautet, ich glaube kaum, dass es da diesen Sommer noch eine Regatta gibt. Aber das Kraut gefährdet natürlich die Schwimmer, die es - Verbot hin oder her - immer gibt.“ Unter normalen Umständen hätten die Rheinhauser außerdem am Rheinufer patrouilliert und außerdem ihre Homberger Kollegen, die keinen eigenen Fuhrpark haben, sporadisch am Uettelsheimer See unterstützt.

Gerade in Homberg könnte es die nächsten Jahre viel für ehrenamtliche Retter zu tun geben - das öffentliche Freibad in diesem Stadtteil plant die Stadt bekanntlich, zum Ende dieser Saison zu schließen.