Der Vereinsstreit rund um das Bergheimer Problemhaus, In den Peschen 3 bis 5, ist erneut entbrannt, hat aber ein jähes Ende gefunden. Der neugegründete Verein „Stimme der Migranten“ wirft das Handtuch, wie Sozialaktivist Rolf Karling mitteilt. Die Vorsitzende Vasilka Bettzieche sei mit ihm aneinandergeraten und habe jedwede Kooperation aufgekündigt. Ausschlaggebend soll ein Artikel dieser Zeitung (Ausgabe vom 13. Juli) gewesen sein.

„Sie war sehr verstimmt und warf mir vor, ich hätte sie darin schlecht gemacht.“ Darin steht allerdings nur, dass Karling von der Bulgarin regelrecht schwärme. Zuvor hatte er sie bereits als Schlüssel zur Integration der in dem Hochhaus lebenden Roma bezeichnet. „Ich verstehe nicht, was ihr Problem ist.“

Während sich Karling noch wunderte, machte Bettzieche bereits Nägel mit Köpfen. Statt am vergangenen Samstag gemeinsam mit dem streitbaren Sozialaktivisten und seinen Helfern die Büsche und Bäume am Hochhaus zu schneiden, um die Rettungswege freizulegen, scharrte sie eine eigene Gruppe um sich und beschnitt die Pflanzen. Zudem zeigte die „Stimme der Migranten“ rumänischen Mädchen und Frauen, wie man Hausflure putzt.

Nach einem Streit über die Entsorgung des Grünschnitts habe Bettzieche jetzt zu Karling gesagt: „Ich schenke Dir die Peschen!“. Dass sich damit das Engagement der „Stimme der Migranten“ in Bergheim erledigt hat, davon ist er überzeugt. „Ich finde es schade, denn wir brauchen eine Autoritätsperson aus der Gruppe der Roma, die möglichst integriert ist.“ Das müsse aber nicht zwingend Vasilka Bettzieche sein.

Klage angedroht

Die 49-jährige Bulgarin wollte zu den Vorfällen keine Stellung nehmen, drohte stattdessen mit einer Klage, sollte die Presse sie noch einmal kontaktieren. Aus Duisburg wird sich der Verein mit Sitz in Essen aber wohl kaum gänzlich zurückziehen. Erst im Juni bezog die „Stimme der Migranten“ ihre Geschäftsstelle in Hochfeld. Ob der Verein, wie die Vorsitzende Bettzieche unlängst sagte, aber tatsächlich in rund einem Dutzend weiterer Städte, vornehmlich in NRW, vertreten ist, bleibt bislang fraglich.