Duisburg-Homberg. . Bezirksvertretung billigt das Aus für den Essenberger Friedhof. Bürgerinitiative will weiterkämpfen
Von Akzeptieren ist bei der Bürgerinitiative zur Erhaltung des Essenberger Friedhofs keine Rede. „Wir nehmen das Ergebnis hin“, stellt Initiativen-Sprecher Alfred Scholl fest. Die Bezirksvertretung Homberg/Ruhrort/Baerl hat einen Beschlussentwurf der Verwaltung mehrheitlich gebilligt. Dieser sieht eine Einschränkung der Bestattungen und eine teilweise Außerdienststellung zum 1. August vor. Zudem wird die große Kapelle abgerissen, die kleine für 17 000 Euro saniert. Das Verlängern von Grabstätten ist laut Bezirksamt weiterhin möglich, der Kauf von neuen Reihen- oder Einzelgräbern allerdings nicht.
Die Vorlage der Stadt war als Kompromiss mit der Bürgerinitiative gedacht. „Die schrittweise Schließung halten wir für nicht nötig, es gibt so wenige Beisetzungen im Jahr, es entstehen kaum Kosten“, sagt Scholl, der die Stadt in der Pflicht sieht. „Ökonomische Überlegungen stehen hier über der Moral“, beklagt er.
Die Stadt argumentiert, dass der Erhalt der kleinen Kapelle eine Zeichen dafür sei, dass es auf unabsehbare Zeit möglich ist, Beisetzungen in bestehenden Wahlgräbern durchzuführen. Die Sanierung der großen Kapelle sei mit kalkulierten 133 000 Euro nicht realisierbar. Scholl: „Die Herkunft dieser Zahl ist uns unklar, die Rede war einmal von 50 000 Euro. zudem hat auch niemand erklärt, wie viel Geld durch die Schließung tatsächlich gespart wird.“
Gleichmäßiger Rückbau gefordert
Die Bürgerinitiative will vor der kommenden Sitzung des Umweltausschusses noch einmal mobil machen. Dieses Gremium muss die Vorlage als nächstes passieren. „Wir wissen, dass Duisburg zu viele Friedhofsflächen hat, fordern, dass der Rückbau überall gleichmäßig verteilt wird.“ Ein Friedhof sei auch Kulturgut. Und ein Kulturgut dürfe man auch in finanziell schweren Zeiten nicht so einfach sterben lassen.