Duisburg-Homberg/Magdeburg. . Sven van Loenhout, Löschzugführer der Homberger Feuerwehr, berichtet vom Einsatz im Magdeburger Hochwassergebiet.
In Magdeburg war die Hochwasserlage besonders kritisch. In der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt waren rund 230 000 Einwohner von den Fluten bedroht. Dort wurden besonders viele Helfer benötigt. Auch acht Männer der Freiwilligen Feuerwehr Homberg haben sich am Samstagabend mit anderen Einheiten der Feuerwehr Duisburg auf den Weg in das Katastrophengebiet gemacht.
Einsatz mit Spezial-Lkw
Gestern konnte die Redaktion den Homberger Löschzugführer Sven van Loenhout erreichen, der seine Eindrücke vor Ort schilderte: „Wir kamen am Sonntagmorgen gegen 2 Uhr nachts an. Eine vom Löschzug 210 (Laar/Ruhrort/Beeck) mitgebrachte Hochleistungspumpe ging direkt bei einer Pumpstation in den Einsatz.“ Die Aufgabe des Löschzuges Homberg war dann vor allem eine logistische. Mit einem speziellen Allrad-Lkw der auch durch tiefes Wasser fahren kann, wurden Sandsäcke an verschiedene Deiche im Magdeburger Einsatzgebiet gefahren. Vorrangiges Ziel war dabei ein Umspannwerk, welches letztendlich auch gehalten werden konnte. „Die Bevölkerung hat uns oft auch Sandsäcke mit Privat-Pkw oder kleinen Lastwagen gebracht. Die Sandsäcke haben wir dann auf unser watfähiges Fahrzeug verladen“, erzählt van Loenhout.
In vielen Bereichen sei die Lage wegen der hohen Fließgeschwindigkeit des Wassers dramatisch gewesen. In der Nacht seien sie in einem Freibad untergebracht worden. Nach einer knapp sechsstündigen Ruhephase ging es gegen ein Uhr in der Nacht für die Kameraden wieder los. Den gestrigen Montag über mussten sie einen so genannten Bereitstellungsraum einrichten und führen. Von hier wurden nachrückende Hilfskräfte aus dem ganzen Bundesgebiet in den Einsatz geschickt. „Wir haben hier bis zu 900 Kräfte geführt“, so van Loenhout.
Pegel sinken langsam
Inzwischen würden die Maßnahmen Erfolg zeigen. Auch die Pegelstände in Magdeburg sinken langsam. Ein Ende des Einsatzes ist allerdings noch nicht in Sicht. „Die Kameraden sind zwar erschöpft, aber hochmotiviert“, freut sich der Zugführer.