Als Lukas Hirtz, Bundestagskandidat für die Linke, durch Homberg spaziert, packt ihn die Wut. Am Leinpfad bei Sachtleben prangen vier Hakenkreuze. Dass sie bereits von Antifa-Schriftzügen beantwortet sind, macht die Sache nicht viel besser. Auch der inoffizielle Jugendtreff in Hochheide, die Hütte an der Südstraße, ist mit einem Hakenkreuz beschmiert, dem sich ebenfalls Sprayer bereits angenommen und es durchgestrichen haben. Auf dem Boden lag eine rote Sprühdose, die zur Farbe der Nazi-Symbols passt. Hirtz und einige Parteifreunde schalteten die Polizei ein, inzwischen ermittelt der Staatsschutz.
Dass die Schmierereien nicht unbeachtet blieben, freut Hirtz: „Die Rechten stecken mit ihren Symbolen und Aufklebern ihr Revier ab.“ Im Bezirk Homberg/Ruhrort/Baerl würde die Linke aber nicht zulassen, dass Neonazis Fuß fassen. Einige Rechte gebe es zwar auch vor Ort, aber denen würde man entgegentreten. „Das ist unsere Pflicht, schließlich ist die Linke die antifaschistische Kraft im Land. Wir sind festentschlossen, die rechte Szene zu beobachten“, sagt Hirtz. Sorgen mache ihm außerdem eine neue rechte Gruppierung in Duisburg, die sogenannte „Identitäre Bewegung“. „Das sind Kulturrassisten und Islamhasser, die alle Andersdenkenden vertreiben wollen.“
Die „Identitären“, gegründet in Frankreich, seien inzwischen auch in Duisburg aktiv, vor allem im Internet. Ein allzu großes Problem stelle diese Bewegung, findet Hirtz, zwar noch nicht dar. „Aber wir werden aufmerksam sein und sie im Auge behalten.“
Auch der Polizei ist diese neue Gruppierung bekannt, sie trete jedoch nicht mit Nazi-Symbolik auf. Die „Identitären“ geben vor, politisch weder links noch rechts orientiert zu sein. Ihr Zeichen ist das griechische Lambda, entlehnt aus der Comic-Verfilmung „300“, in der sich eine kleine Spartaner-Armee an den Thermopylen gegen fremdländische Horden des Perserkönig Xerxes behauptet, um ihre Lebensart zu verteidigen. Die „Identitäre Bewegung Duisburg“ sei noch nicht in Erscheinung getreten, sagt ein Polizeisprecher. Über 280 Leute finden allerdings deren Seite bei Facebook offenkundig gut.