Duisburg-Rheinhausen. . 2400 Unterschriften gegen die Schließung der Rheinhauser Pestalozzischule fangen gestern ihren Weg ins Schulamt. Eltern fühlen sich von der Stadt schlecht informiert.
Vorsichtshalber zückten sie ihre Kamera bereits vor dem Schulamt an der Memelstraße: „Wir machen vor der Tür ein Foto von uns und den Unterschriften, bevor wir es drinnen vielleicht nicht dürfen“, sagen vier Rheinhauser, die nach Neudorf gekommen waren, um die Schließung ihrer Schule zu verhindern. Das Quartett, Schulleiter, Stadtschulsprecher und zwei engagierte Mütter, machen sich für die Pestalozzischule stark, einer Rheinhauser Grundschule, die laut Plänen der Stadt ab dem Jahr 2014 sukzessive geschlossen werden soll (wir berichteten).
Ein Foto, das die Übergabe von rund 2400 Unterschriften zeigt, durften sie im Dienstzimmer von Amtsleiter Ralph Kalveram dann aber doch machen. Dann schloss sich die Tür, beim Gespräch zwischen Amt und Eltern war die Presse unerwünscht.
„Ziel unseres Besuches beim Schulamt war nicht nur, dass wir die Unterschriften übergeben wollten“, sagt Bianca Irlbeck, sie und Natalie Burak organisieren den Protest federführend. Es ging ihnen auch darum, den aktuellen Stand in Sachen Zukunft der Pestalozzischule zu erfahren. „Wir wissen lediglich, dass sich die Bezirksvertretung für den Erhalt unserer Schule ausgesprochen hat und dass es im Raume steht, eine sogenannte Seiteneinsteigerklasse mit rumänischen und bulgarischen Kindern zu bekommen.“
Noch einmal die Vorlage erläutert
Und, was hat das Gespräch mit Ralph Kalveram gebracht? „Ein besseres Gefühl habe ich jetzt nicht“, sagt Irlbeck. Man habe noch einmal die Vorlage erläutert bekommen, die sehe eben die Schließung vor. Diese Vorlage berät am 30. April der Schulausschuss. „Herr Kalveram hat uns gesagt, dass vielleicht schon dann eine Entscheidung über die Zukunft unserer Schule fällt.“ Eine Tendenz habe er nicht abgeben wollen, schließlich entscheide die Politik, nicht das Amt über den Schulentwicklungsplan.
Was aber feststehe: „Eine Seiteneinsteigerklasse würde uns nicht retten.“ Für die Stadt gehe es um den von ihr prognostizierten Rückgang der Schülerzahl. Die Befürworter der Einrichtung hatten stets jede Menge Gegenargumente genannt, unter anderem davon gesprochen, dass es genügend Anmeldungen gegeben habe.
Bianca Irlbeck und ihre 2400 Unterstützer müssen sich bis mindestens Dienstag gedulden, bei der Sitzung des Ausschusses im Rathaus wollen sie dabei sein. Erst danach hat sie womöglich wieder ein besseres Gefühl...