Jungen auf Abenteuerkurs, zumal auf einem Bauernhof, sehen oft vor Aufregung gar nichts - und wenn sie dann noch mit dem Kopf in einer Suppenschüssel eingeklemmt sind, dann ist es erst recht zappenduster. Davon konnte der fünfjährige Michel (Catharina Zukrigl) aus Lönneberga eine Litanei singen - manchmal zum Ärgern und dann wieder auch zum Schmunzeln. Das turbulente Kindertheaterstück „Michel in der Suppenschüssel“ nach dem Buch von Astrid Lindgren fand jedenfalls mit 100 Kindern in der Rheinhausen-Halle ein dankbares und oft hilfreiches Publikum.
Ehrensache, dass die aufgeweckten Jungen und Mädchen immer wieder Tipps gaben, wo denn Michel nun gerade seine neuesten Streiche ausheckte. Im Stall, unter dem Küchentisch oder auf dem Hof - Michel steckte stets voller Flausen und meinte es dabei nicht böse. Aber die Zuschauer halfen auch mit, einen Einbrecher in die Flucht zu schlagen, der der Magd ihre Uhr stehlen wollte - und Michel war bei der Atem beraubenden Verfolgungsjagd mittendrin - und blieb erster Sieger. Er brachte die Uhr zurück und wurde dafür von der Magd geherzt und umarmt: „Michel, du bist ein Held.“
Gar nicht heldenhaft fand Vater Thomas (Steffen Essigbeck) seines ständig herumschwirrenden Lausbuben. Michael brachte es doch tatsächlich fertig, seiner Schwester Lina die Welt von oben zu zeigen, indem er sie am Fahnenmast hochzog. Echte Scherben gab es, nachdem Unglücksrabe Michel den Kopf in die Suppenschüssel gesteckt hatte. Auch der eiligst gerufene Doktor konnte nicht helfen, wollte aber Honorar kassieren. Erst als Michel mit der Schüssel auf dem Kopf gegen eine Wand stieß, war der Schüsselspuk vorbei - und der Suppenbehälter zerdeppert. Das passierte dann aber mehrmals. Zur Gaudi der Kinder, aber Michels Eltern machten sich Sorgen, verziehen ihrem Sprössling aber zum Schluss seine Streiche.
Es spielten weiter mit: Andreas Richter Knecht Alfred, Arzt). Christina Agel (Michels Mutter Alma und Magd Lina).