Duisburg-West. . Bärbel Bas (SPD) möchte Hilfe für Städte mit hohem Anteil von Roma-Zuwanderern.
Um sich des Mitleids der Parlamentskollegen in Berlin sicher zu sein, reichen in der Regel vier Worte: „Ich komme aus Duisburg.“ Viele Bundestagskollegen würden laut der hiesigen Abgeordneten Bärbel Bas die Stadt eben immer noch mit rauchenden Schloten und dem Schmuddelkommissar Schimanski verbinden. Dass sich dieses Bild deutlich gewandelt habe, sagt sie in Berlin immer wieder, so langsam kommt es auch an.
Die Problemlage, in der sich die Stadt befindet ist eine, die nicht viele andere Städte teilen. Einen ähnlich hohen Anteil an Armutsflüchtlingen aus Rumänien und Bulgarien hätten nun mal nur eine Handvoll anderer Städte, „es ist daher gar nicht so einfach, das Thema in Berlin ins Gespräch zu bringen.“ Dass dieses nun geschehen ist – so kommt SPD-Chef Sigmar Gabriel nach Duisburg, um mit betroffenen Oberbürgermeistern zu sprechen (wir berichteten) – begrüßt Bärbel Bas sehr.
„Es muss etwas passieren, Städten muss unkonventionell geholfen werden, um die Lage zu entschärfen“, sagt Bas. Ihr schwebt ein Hilfsfonds vor, den diverse Ministerien auf Landes- und Bundesebene mit Geld bestücken müssten. Gefrag seien alle, die Themen wie Bildung, Zuwanderung oder Wohnen behandelten. „Allein Duisburg benötigt ab kommendem Jahr mehr als zehn Millionen Euro, die an Sozialleistungen für die Menschen aus Rumänien und Bulgarien anfallen.“
Für das sogenannte „Problem-Haus“ In den Peschen brachte die Abgeordnete erneut ein Projekt aus Berlin-Neukölln zur Sprache. Dort hatte die Wohnungsgesellschaft der Caritas ein heruntergekommenes Haus gekauft und dieses, zum Teil mit Hilfe der Bewohner, saniert. So etwas könne man sich möglicherweise auch für Rheinhausen vorstellen, insgesamt stehe allerdings die Integration über allem.
Instrument für Umgang mit „Schrottimmobilien“ muss her
Beim Thema „Häuser“ und „Problem“ wurde beim Besuch in der Redaktion auch Mahmut Özdemir hellhörig. Der Homberger und SPD-Kandidat für den Duisburger Norden fordert ein Instrument für den Umgang mit sogenannten „Schrottimmobilien. Es könne nicht sein, dass 25 bis 30 Eigentümer, etwa bei einem der „Weißen Riesen“ an der Ottostraße in den Büchern stehen würden, jedoch niemand greifbar sei. „Dieses Haus muss in den Besitz der Stadt gebracht und dann abgerissen werden.“