Die strahlende Sonne schenkt uns dieser Tage eine manchmal gleißende Helligkeit, die wir alle nach den endlos langen, trüben und kalten Wintermonaten ersehnt und verdient haben. Aber wo bleibt die Farbe, das bunt funkelnde Leuchten an Bäumen und Pflanzen, an Blumen und mitten in den schon fast saftig wirkenden kurz geschnittenen Wiesenflächen? Wo sind die violetten Tupfer, das Summen, das Surren. Dieses freundliche, gar nicht stürmische Rauschen der Blätter vermissen wir aber noch derzeit im Rheinhauser Volkspark.

Das Schmuckstück der Natur in der alten Kruppstadt ist vorbereitet: Gefegte und gepflegte Wege, Laubhaufen künden von den Resten des Winters, die Pflanzen und Sträucher sind bis auf die Stümpfe zurecht gestutzt. Susanne Stölting vom städtischen Pressereferat: „Die Sommerbepflanzung im Bereich der noch leeren ,Wasserpalette’ des Volksparks wird nach den ,Drei Eisheiligen’ im Mai stattfinden, weil bis dahin noch Nachtfrost die empfindlichen Blumen beschädigen oder gar vernichten kann.“

45 000 Euro für neue Pflanzen

Auf einer Fläche von rund 200 Quadratmetern setzen die städtischen Gärtner Petunien, Begonien, Fuchsien, Verbenen, Lobelien und Tagetes. „Die Kosten der Pflanzungen für das gesamte Stadtgebiet betragen rund 45 000 Euro.“ Das seien rund 51 000 Pflanzen. 2008 habe man noch für 150 000 Euro Blumen gepflanzt, 2010 für 120 000 Euro. Vor Jahrzehnten sei, so Stölting, auch eine Frühlingsbepflanzung mit Primeln vorgenommen worden, aber: „Aus Kostengründen findet das nicht mehr statt.“

Spaziergänger und andere Naturfreunde müssen jetzt ihre Hoffnungen auf den Wildwuchs setzten - und auf einen starken Anstieg der Temperaturen. Wenn es nämlich warm wird, dann treiben die Zwiebeln der Narzissen und Krokusse ihre schillernden Blüten. Narzissen vermehren sich bekanntlich nach einer Pflanzung von alleine. Stölting: „Im Volkspark wurden im letzten Herbst 2000 Zwiebeln auf 45 Quadratmetern gepflanzt. Weitere mit Narzissen bepflanzte Flächen liegen auf der Dahlingstraße, am Bahnhof Friemersheim, am Friemersheimer Marktplatz, an der Friedrich-Ebert-Straße gegenüber dem Awocura-Seniorenheim, und an der Neuen Krefelder Straße/ Lindenallee.

Der Kernbereich des Volksparks, so Stölting, wurde im Rahmen des Konjunkturpakets II 2009/2010 barrierefrei ausgebaut. Wegebeläge aus Betonpflaster und Schotter mit starker Unfallgefahr wurden überarbeitet. Vorhandene Treppenanlagen erhielten neue sanft ansteigende Rampen. Auch die Neugestaltung der Sitzplätze verlieh dem Park ein angenehmes Bild.

174 000 Euro für die Grünfläche

Insgesamt wurden 2009 174 000 Euro zur Verschönerung des Volkspark ausgegeben. Stölting: „In diesem Jahr ist geplant, mit Fördermitteln eine Überarbeitung im Bereich des Johanniter-Krankenhauses durchzuführen, aber ohne Pflanzungen. Es ist noch offen, ob wir die Mittel bekommen.“

Übrigens: Das beliebte Rondell-Restaurant am Rande des Volksparks an der Gartenstraße ist geöffnet. Auch auf der Terrasse draußen sind bereits etliche Stühle gestapelt. Aber der Betrieb spielt sich verständlicherweise im warmen Inneren ab, weil die Freiluftsaison eben noch nicht eröffnet werden konnte. Das soll aber nicht mehr lange dauern, auch wenn es nach den Herzenswünschen der Stammgäste geht..