Duisburg-Rheinhausen. . Leiterin Jutta Flashove verfolgt als Ziele Leseförderung und Literaturversorgung
Die Regale und Schränke sind noch nicht komplett eingeräumt. Aber auf dem Schreibtisch liegen schon etliche Unterlagen und in der Ecke, gleich neben dem Stuhl, stehen Mutter und Kind Pinguin. „Sie stammen aus einer Kunstaktion der Erich-Kästner-Gesamtschule in der Bezirksbibliothek Hochheide“, erzählt Jutta Flashove, seit März die neue Leiterin der Bezirksbibliothek Rheinhausen an der Händelstraße. Und die beiden Exemplare wollte sie natürlich nicht in Homberg zurück lassen. Erinnern sie doch an eine schöne, interessante Zeit in Homberg.
Gespräche mit allen Mitarbeitern
18 Jahre war sie dort, fünf Jahre stellvertretende Leiterin und 13 Jahre Leiterin. Und ihr Herz schlug in all den Jahren für Kinder und Jugendliche. Mit dem dortigen Team leistete sie eine intensive Arbeit für die junge Generation. Ob Jutta Flashove ein solches Spezialgebiet in Rheinhausen haben wird, muss sich noch zeigen. „Sabine Thom macht hier das Kindertheater und kümmert sich um die Schulklassen. Wir beide würden uns freuen, wenn das in Rheinhausen fortgeführt wird“, sagt die neue Leiterin. Überhaupt will sie sich noch nicht festlegen, will erst mal mit allen Mitarbeitern sprechen.
Genug zu tun hat sie auch so. Denn sie leitet nicht nur die Bezirksbibliothek Rheinhausen, ihr obliegt auch die Zweigstellenkoordination. Ihr unterstellt sind: alle 14 Zweigstellen, der Bücherbus, die Schulbibliotheken Rumeln-Kaldenhausen sowie Gesamtschule Süd und die Stadtteilbibliotheken Ruhrort, Beeck, Vierlinden, Neumühl und Wanheimerort. „Ich bin zuständig für die Administration und für den Inhalt“, beschreibt Jutta Flashove ihr Aufgabenfeld und ergänzt: „Ich habe 14 Teams, die autark arbeiten.“ Vor Ort in Rheinhausen stehen ihr zehn Mitarbeiter und zwei vom Bücherbus zur Seite.
Gereizt hat sie die Abteilungsleitung. Deshalb hat sie sich als Nachfolgerin von Wolfgang Eilers beworben. Schmunzelnd stellt sie fest: „Ich bin immer Wolfgang Eilers gefolgt. Als ich vor 18 Jahren in Hochheide anfing, wechselte er nach Rheinhausen. Jetzt ging er in den Ruhestand und ich komme hierher.“
Jutta Flashove ist gebürtige Münsterländerin, lernte den Ausbildungsberuf Buchhändlerin, machte das Fachabitur, studierte in Köln und machte den Abschluss als „Diplom-Bibliothekarin für öffentliche Bibliotheken“. Rheinhausen ist von allen sechs Bezirksbibliotheken (Buchholz, Meiderich, Hamborn, Walsum und Hochheide) die größte. „Sie ist seinerzeit von der damaligen Stadt Rheinhausen geplant und gebaut worden“, erzählt sie und holt die Baupläne von 1968 aus einem Schrank. Eine Zentralbibliothek sollte sie ursprünglich werden, heute ist sie die größte Zweigstelle mit „einem attraktiven Bestand, der den Interessen der Rheinhauser entspricht.“ Die neue Leiterin will sich jetzt erst mal den Kunden vor Ort präsentieren. „Die Leseförderung, die Literaturversorgung und die Informationsvermittlung liegen mir sehr am Herzen“, formuliert sie ihre Hauptziele. Dabei möchte sie auf Kooperationen setzen, die die Menschen in die Bibliothek bringen. „Die Bibliothek soll ein Treffpunkt, ein Dreh- und Angelpunkt werden.“ Ein Wermutstropfen bleibt. Jutta Flashove glaubt nicht, dass die Hofkonzerte neu aufleben und führt bau- sowie verwaltungsrechtliche Gründe an. „Es war eine tolle Sache. Das Ende ist schade“, bedauert Jutta Flashove, die Veranstaltungen in anderer Form überlegt.