Es herrscht bereits seit Jahresbbeginn Lkw-Verkehr, aber noch gibt es keinen Gleisanschluss am Containerterminal Hohenbudberg. Versorgung des Chempark Uerdingen voraussichtlich erst im Sommer.
Wenn am Donnerstag die Bezirksvertretung Rheinhausen/Rumeln-Kaldenhausen zusammenkommt, wird sie sich unter anderem mit einer erneuten Eingabe des streitbaren Eisenbahnsiedlungs-Bewohners Harald Jochums auseinandersetzen. Jochums vermutet schon seit Längerem, dass die Duisburger Hafengesellschaft Duisport im Sommer widerrechtlich, weil noch ohne Genehmigung, mit dem Bau ihres Containerterminals in Hohenbudberg begonnen hatte.
Der Bebauungsplan und die dafür nötige Flächennutzungsplan-Änderung waren erst Anfang Dezember vom Stadtrat abgesegnet worden. Laut Stadtverwaltung waren die von Jochums beanstandeten Baumaßnahmen aber alle entweder vorbereitender Natur oder durch einzelne, nicht vom B-Plan abhängige Genehmigungen abgedeckt und somit rechtens.
Dass auf dem 120 000 Quadratmeter großen Areal seit Jahresbeginn Lkw be- und entladen wurden (wir berichteten) ist laut Duisport-Sprecher Jan Heitmann ebenfalls nicht genehmigungspflichtig. Es habe sich um Probebetrieb gehandelt. Außerdem sei die Betriebsgenehmigung nur für den bimodalen Betrieb, also das Verladen von Containern von Zügen auf Lkw und umgekehrt mit den noch zu errichtenden Portalkränen notwendig. Das Gelände des Terminals ist bereits seit den 90-er Jahren planungsrechtlich ein Gewerbegebiet. „Und um in einem Gewerbegebiet Lastwagen zu be- und entladen, brauchen Sie natürlich nicht jedes Mal eine neue Genehmigung.“
Wann aus dem „Probebetrieb“ ein regulärer Betrieb wird und wie weit der Ausbau der Eisenbahn-Anlagen ist, konnte Heitman bis Redaktionsschluss nicht sagen. Auch zum Stand der Dinge beim Anschluss des Terminals an die L473n über die Brücke „Am Stellwerk“ gibt es vorerst keine neuen Informationen - Ende Februar wurde der Brückenkörper platziert (wir berichteten), seitdem läuft der Bau der Straßenzufahrten. Letzter Termin für die geplante Fertigstellung war Mitte April.
Definitiv noch nicht verladen werden auf dem Terminal bislang Waren für einen der Haupt-Auftraggeber, den benachbarten „Chempark Uerdingen“. Für die Betriebe auf dem Gelände des alten Bayer-Werkes gibt es bisher überhaupt keine Containerlogistik-Anbindung. Das soll sich durch das Terminal auf der anderen Seite der Stadtgrenze ändern - aber voraussichtlich erst im Sommer. Unabhängig von den Gleis- und Krananlagen braucht der Chempark für den Zugang zum Terminal einen Wirtschaftsweg. Der soll parallel zur Bahnstrecke entstehen. Laut Chempark-Sprecherin Bettina Pöhler gab es für den Bau dieser Straße aber bislang nur vorbereitende Maßnahmen.
Von „vorbereitenden Maßnahmen“ will Jochums indes nichts wissen: „Da wurden Fakten geschaffen, und das ist von vorne bis hinten illegal!“ Warum wenige Tage vor Verabschiedung des Bebauungsplans Genehmigungen ausgesprochen wurden, statt erst einmal eine Veränderungssperre zu beschließen, und ob der Betrieb in Hohenbudberg bereits auf seine Brandschutz-Konformität geprüft wurde, will er, so seine Ankündigung, als nächstes von den Genehmigungsbehörden erfahren.