Stadt erteilt der Idee, am kleinen Toeppersee ein Naturbad einzurichten, eine deutliche Absage

Duisburg-Rheinhausen. Die Idee ist im Bezirk Rheinhausen nicht neu, sie kam nach der Schließung des Freibades und dem Bau des umstrittenen neuen Hallenbades immer wieder auf: Ein kostenloses Badevergnügen am kleinen Toeppersee, der Tegge, zu schaffen. Jetzt befasste sich die Stadt mit einem Prüfauftrag, den sie von der SPD aus der Rheinhauser Bezirksvertretung bekommen hatte. Die Antwort, ob sich ein Naturbad realisieren ließe, ist zwei Din A4-Seiten lang, zusammengefasst lautet sie: Nein.

Als Referenz hatte die Stadt Lünen in Westfalen gegolten, dort gibt es ein Naturbad, welches man sich auch für Rheinhausen hätte vorstellen können. Das dortige Areal habe vor Inbetriebnahme erst für Schwimmer „verkehrssicher“ gemacht werden müssen, das heißt, sämtliche potentiellen Gefahrenstellen wurden beseitigt. In der Tegge gebe es jede Menge Gefahrenstellen, Unrat und Co. müssten raus aus dem Wasser, sonst dürfe dort niemand schwimmen. Die Kosten dafür sind in der Antwort der Stadt nicht enthalten, dafür aber andere Summen, die in Lünen anfallen: 30 000 Euro pro Jahr für einen Wachdienst, 30 000 Euro jährliche personelle Mehrkosten für die Stadt, 80 000 bis 90 000 Euro für die Beseitigung von Müll und die Reinigung des Areals. Kurzum: Ein Naturbad ist finanziell und technisch nicht zu stemmen.

Wer haftet bei Unfällen?

Dazu kommt, dass beim Naturbad Lünen offenbar nicht ausreichend geregelt zu sein scheint, wer bei Unfällen die Haftung übernimmt. In Westfalen ermittelt nach einem tödlichen Badeunfall und trotz „Baden auf eigene Gefahr“-Schilder die Staatsanwaltschaft gegen den Verantwortlichen, die Stadt.

Abschließend schreibt die hiesige Stadtverwaltung, dass Stellen grundsätzlich eingerichtet werden könnten, an denen „Baden auf eigene Gefahr“ gestattet ist. Eine Zuständigkeit, das Schwimmen dort wie in städtischen Bädern zu beaufsichtigen, sieht die Verwaltung aber ausdrücklich nicht.