Hat die Stadt Zahlen „schöngerechnet“, um die Pestalozzischule zumachen zu können? Gespräche gefordert.

Duisburg-Rheinhausen. Die Diskussion um die geplante Schließung der Rheinhauser Gemeinschaftsgrundschule Pestalozzistraße geht in die nächste Runde. Natalie Burak und Bianca Irlbeck, die beiden Mütter stehen an der Spitze des Protests, haben Zweifel an den Zahlen, die die Stadt nennt, um die Schließung zu rechtfertigen. „Alle jetzt angemeldeten Kinder stammen aus dem Einzugsbereich der Pestalozzistraße. Es gab keine Anmeldung aus dem Bereich Auf dem Berg und auch keine sechs bis sieben Kinder aus Osteuropa ohne Sprachkenntnisse. Es waren lediglich vier“, rechnet Irlbeck vor. Burak und Irlbeck befürchten, dass sich die Stadt die Zahlen „schöngerechnet“ habe, um die Schule zumachen zu können.

24 Schüler sollen im Sommer die Eingangsklasse bilden. Dabei bleibt es aber wohl nicht. „Zwei Entscheidungen in Sachen Schulreife stehen noch aus, dazu kommen mögliche drei Wiederholer und der ein oder andere Zugezogene aus anderen Stadtteilen.“ Da wäre man schnell bei 29 oder 30 Schülern. „Was ist, wenn es 31 werden, dann ist die Maximalzahlüberschritten?“

Das Konzept der relativ kleinen Schule funktioniere hervorragend. Jeder kenne jeden, die Zahl der Empfehlungen für das Gymnasium sei sehr hoch, auch seien sehr viele Kinder mit Migrationshintergrund dabei, die Empfehlungen für das Gymnasium erhielten. Das Betreuungsangebot bis 14 Uhr werde sehr gut angenommen, eine Elternumfrage habe ergeben, dass der Offene Ganztag nicht gewünscht sei.

Es gebe jede Menge Gründe, die für eine Fortführung der erst kürzlich renovierten Schule sprechen. Und auch bei der Integration der Kinder aus Osteuropa habe man eine Idee. Bis zu 16 Erst- bis Viertklässler aus dem sogenannten „Problemhaus“ habe man aufnehmen wollen, sagen Burak und Irlbeck. Dass aber eine eigene Klasse an der Krefelder Straße gegründet werden soll, hält das Duo für nicht sinnvoll: „Hatte man bei der Stadt nicht entschieden, diese Kinder auf die Schulen zu verteilen?“

Diese Idee ist übrigens der Kompromissvorschlag der beiden jungen Mütter. Die Kinder aus Osteuropa sollten auf die Schulen im Umfeld des Hauses In den Peschen verteilt werden, die Intensiv-Deutsch-Kurse könnten sie dann gemeinsam, etwa in den leerstehenden ehemaligen Musikschul-Räumen an der Schwarzenberger Straße, besuchen. „Darüber könnte man doch nachdenken. Wir hoffen, dass es bald Gespräche zwischen Politik, Schule, und auch Verwaltung gibt.“