Eltern und Schüler der Rheinhauser Grundschule Pestalozzistraße verstehen nicht, warum ihre Schule trotz vieler Anmeldungen schließen soll. Erklärungen der Stadt

Duisburg-Rheinhausen. Neben Sachunterricht, Mathematik, Sport und Religion befassen sich die Mädchen und Jungen der Rheinhauser Gemeinschaftsgrundschule (GGS) Pestalozzistraße zurzeit viel mit dem Fach Kunst. Der Grund ist traurig, denn die Steppkes malen Banner und Plakate. Darauf stehen Bitten und Forderungen, denn Kinder und Eltern wollen die Schließung ihrer Grundschule verhindern.

Wie berichtet, plant das neue Amt für schulische Bildung ab dem Schuljahr 2014/15 sukzessive die Schließung der Einrichtung. „Das können wir nicht verstehen“, sagt Bianca Irlbeck. Gemeinsam mit der Familie Burak – beide haben Kinder in den 1. Klassen der Schule, macht sie seit Tagen mobil. „Wir hatten 36 Anmeldungen, das hätte für zwei Klassen gereicht. Dann wurde die Schulleitung von der Stadt angewiesen, keine Kinder mehr aufzunehmen. Bei 24 war Schluss.“ Das reiche für nur eine Klasse, was zu wenig sei, um langfristig weiter bestehen zu können.

Warum die Stadt die funktionierende und gerade erst renovierte Schule (neue Brandschutztüren und Fenster) dicht macht, darüber können Irlbeck und ihre Mitstreiter nur spekulieren. „Wir haben keinen Ganztagsbetrieb, die Schule Auf dem Berg dagegen schon.“

Originär 36 Anmeldungen

Genau darum scheint es der Stadt unter anderem zu gehen, von der Pressestelle gab es gestern Nachmittag Antwort auf die Frage nach der Zukunft der Pestalozzi-Schule. Zunächst die Antwort auf die Frage nach den Anmeldungen: „Fakt ist, dass die Schule zwar originär 36 Anmeldungen hatte, davon aber sechs bis sieben Kinder aus Osteuropa ohne Sprachkenntnisse, die in eine Seiteneinsteigerklasse eingewiesen werden müssen. Solche Klassen sind an der Krefelder Straße eingerichtet, diese Kinder konnten an der Pestalozzistraße nicht aufgenommen werden.“

Die Stadt schreibt weiter: „Die verbleibenden 29 Kinder waren für eine Klasse zu viele, zudem waren dort Kinder aus dem Bezirk der GGS Auf dem Berg angemeldet, die selbst nur 31 Anmeldungen hatte. Bei der Frage, welche Schule nun zwei Klassen bilden soll, wurde auf der Koordinierungssitzung mit der Schulaufsicht und den Schulen entschieden, dass die Pestalozzistraße die Kinder an die GGS Auf dem Berg abgibt, weil dort ein offener Ganztag eingerichtet ist. Die Entscheidung für die GGS Auf dem Berg hängt damit zusammen, dass dort ein Angebot für den Offenen Ganztag vorhanden ist, während es an der Pestalozzischule mit hohen Investitionen eingerichtet werden müsste.“

Die Eltern und Kinder wollen sich mit den Plänen der Stadt nicht abfinden. Irlbeck und die Buraks wollen unter anderem zur Sitzung des Schulausschusses am kommenden Donnerstag gehen und auch weitere Protestaktionen planen. Die Kinder wollen ein großes Banner malen, das dann an den Zaun vor der Schule gehängt werden soll.