Anwohner und Geschäftsleute fühlen sich durch Autofahrer belästigt, die durch die Homberger Augustastraße brettern. Polizei und Stadt weisen Vorwürfe zurück

Duisburg-Homberg. Die Augustastraße gilt als Hombergs Aushängeschild. Anwohner Friedhelm Schedlinski kann seinen Alltag dort allerdings nicht mehr genießen, sagt er, weil er regelmäßig durch lauten Lärm belästigt wird. Schuld seien jugendliche Autofahrer, die abends durch die Fußgängerzonen brettern. Ein begehrtes Ziel sei der türkische Imbiss „Augustagrill“. „Im Sommer ist es besonders schlimm“, dann habe man die Fenster auf und laute Musik dröhne auch spät aus dort haltenden Autos. „Polizei und Ordnungsamt können nicht helfen.“

Bei den Behörden hätte man Schedlinski nun sogar geraten, sich auf die Lauer zu legen, widerrechtlich parkende Autos zu fotografieren und ein Lärmtagebuch zu führen. „Jetzt soll ich auch noch die Leute anschwärzen, das wäre ja noch schöner.“

Verstärkte Präsenz und Geldstrafen

Man habe durchaus auf die Beschwerden reagiert, sagt Polizeisprecher Ramon van der Maat, Herr Schedlinski habe zudem im Oktober einige Fotos vorgelegt, woraufhin die Polizei dort verstärkt präsent war. „Wir können aber nicht das ganze Jahr dort jemanden hinstellen.“ Ruhestörung hätten die Beamten nicht festgestellt, auch weitere Beschwerden aus der Nachbarschaft gebe es diesbezüglich nicht. Sofern die Ruhestörung tatsächlich ein größeres Problem auf der Augustastraße sei, was sich bisher nicht bestätige, könnten die Nachbarn mit einer Unterschriftenaktion darauf aufmerksam machen.

Auch die Stadt blieb angesichts der Beschwerden nicht untätig, sagt Sprecherin Susanne Stölting, das Ordnungsamt sei regelmäßig vor Ort und seine Mitarbeiter bitten Autofahrer, die sich in der für Fußgänger vorbehaltenen Einkaufsmeile erwischen lassen, auch zur Kasse – seit Anfang Dezember hat die Stadt schon 40 solcher Verwarnungen verteilt.

„Beschwerden gibt es weniger über Lärm, als darüber, dass hier Autos durchfahren“, sagt ein langjähriger Mitarbeiter des Augusta-grills. Übrigens seien nicht vornehmlich seine Kunden die Verkehrsrowdys. Dennoch würden viel zu viele Homberger die Fußgängerzone nicht beachten, aber auch Taxifahrer oder der Lieferverkehr für die Geschäfte hielten sich nicht an die Verkehrsordnung. Manchmal, behauptet ein Gast mit Dönertasche in der Hand, nehme sogar die Polizei auf dem Weg zur Moerser Straße die Abkürzung durch die Augustastraße.

„Dass hier Autos durchbrettern, ist seit Jahren ein Problem“, sagt Claudia Haasch, Vorsitzende des Homberger Werberings. „Inzwischen werden hier regelrechte Rallyes gefahren.“ Außerdem würden Autofahrer in beide Richtungen fahren und dabei die Gefährdung von Passenten in Kauf nehmen.