„Für einen ,Zoch’ voller Narretei da geb’ ich alles hin, das schenkt viel Spaß und viel Helau, weil ich so jeckisch bin.“ Wer einmal auf einem Wagen im Karneval mitgefahren ist, hat den Jecken im Blut. Ich spreche aus eigener Erfahrung: beim Uerdinger Tulpensonntagszug auf dem Wagen des Hohenbudberger Kinderprinzenpaars Robin I und Lea I mit ihren Pagen Damian und Amelie war ich dabei.
Gefütterte Umhänge für Tanzgarde
Ab 13.11 Uhr ging es los vom Siemens-Parkplatz aus in Uerdingen. Die Hohenbudberger Karnevalsfreunde wurden vom BSW Musikcorps musikalisch angekündigt, danach marschierten die Mädchen der Jugendtanzgarden, eingemummt in gefütterte Umhänge (Außentemperatur: zwei Grad), aber die Sonne strahlte und die 50 000 Jecken an der Strecke mit ihr. 1400 Teilnehmer zogen mit, 20 Wagen, 30 Pferde, und mittendrin die Hohenbudberger, gezogen von Wolfgang Frenken am Traktor.
Auf dem Wagen gab es alle Hände voll zutun. Die jungen Tollitäten, assistiert von den Betreuerinnen Melanie Schreppel und Martina Fehlberg, die ihnen laufend Nachschub an Bonbons, Gummibärchen, Zuckerstangen, Erdnussknabbereien (alle sauber verpackt) und auch Kalender und Notizbücher in die Greifrinnen schoben, leisteten Schwerst- und Akkordarbeit, ebenso wie Vorsitzender Karl-Heinz Bach und seine acht Gesinnungsgenossen. „Wir haben 95 Kilo Naschsachen und noch mal 50 Kilo weiteres Wurfmaterial an Bord. Da müssen wir aufpassen, dass wir damit bis zum Ende des Zuges auskommen.“ Das Wegschenken entwickelte sich während der Fahrt zu einem Rausch, der aufgeputscht von den gellenden Helaurufen, ein närrisches Glücksgefühl vermittelte - und am Ende Muskelkater in den Armen.
Helfer sicherten Wagen
Unten sicherten Helfer, Mitglieder, Eltern und Freunde des Vereins, verkleidet als Landsknechte, Hennen, Snowboardfahrerin und Clowns. den Wagen ab, nahmen voll gepackte Taschen von oben entgegen, deren Inhalte wie bunte Kuscheltiere, fröhliche Kissengesichter und Knetspiele sie unterwegs an die Jecken verteilten. Vereinsmitglied Achim Ingenpaß: „Michael Weyna und ich haben das Wurfmaterial organisiert und sortiert, ein Haufen Arbeit.“ Sachspenden vom Discounter Penny (1000 Taschen) wurden dankbar angenommen. Am Ende blieb sogar ein Beutel mit Süßigkeiten für die Ordnungshüter an der Strecke über. Helau!