Ein erster Entwurf zum neuen Duisburger Flächennutzungsplan sieht in Rheinhausen und Rumeln-Kaldenhausen Wohnbebauung rund um den Toeppersee und auf dem Gelände des ehemaligen Werth-Hofes in Asterlagen sowie mehr Gewerbefläche für den Businesspark vor. Letzteres gefährdet laut Kritikern die „Frischluftschneise“ für die Duisburger Innenstadt.
Ergebnis des 2008 angelaufenen Projektes „Duisburg 2027“, soll ein neuer Flächennutzungsplan sein, der in den kommenden Jahrzehnten die Grundlage der Stadtplanung sein wird. Teams der Stadtverwaltung haben dafür Ist-Zustand und Zukunftswünsche analysiert, Bürger in den „Bürgerforen“ ihre Vorstellung eingebracht, und jetzt ist daraus ein erstes Zwischen-Konzept entstanden. Das sieht für die West-Stadtteile vor allem neue Wohnbau-Flächen vor. in Homberg etwa auf dem Sportplatz-Gelände In Den Haesen (wir berichteten), in Rheinhausen vor allem rund um den Toeppersee. Auch in Asterlagen ist ein Neubaugebiet geplant - und die Grünflächen rund um den Businesspark sollen dessen Erweiterung geopfert werden.
Bürger skeptisch
Im gut gefüllten Saal des Rheinhauser Rathauses erklärtete Projektleiter Arne Lorz am Donnerstagabend, was der neue Flächennutzungsplan nach aktuellem Stand für den Stadtbezirk bedeuten würde. Und nicht alle Vorhaben stießen auf Begeisterung: Kopfschütteln gab es für den Plan, den Businesspark nach Norden bis zur Autobahn A40 auszudehnen. Das sei geboten, weil Duisburg Fläche für hochwertige Gewerbenutzung brauche und dieser Standort mit seinem Autobahn-Anschluss quasi ideal wäre, so Lorz. Das würde allerdings auf Kosten der parkähnlich ausgebauten Fläche zwischen Gewerbegebiet und A40 gehen, die unter anderem das „Hochzeitswäldchen“ beherbergt.
Die Rheinhauser, die das Projekt in den „Bürgerforen“ begleiteten und weiter begleiten werden, sahen das kritisch. Foren-Sprecher Jens Harnack: „Der Erholungswert dieses Gebietes ist noch nicht einmal das Entscheidende. Vor allem ist es als Teil der ,Frischluftschneise’ wichtig für das Klima in Hochfeld und der Innenstadt.“
Wohnbebauung soll in Asterlagen, unweit dieser Grünfläche, ebenfalls entstehen: Zwar konnte das Bürgerforum seine Forderung „keine weitere Bebauung in Winkelhausen“ durchsetzen, aber auf der anderen Seite der Bahnschienen ist der ehemalige Werth-Hof nebst angrenzender (städtischer) Streuobstwiese nach jetzigem Stand für die Bagger freigegeben.
Wichtigstes Neubaugebiet im Bezirk Rheinhausen wird aber das Gebiet um den Toeppersee. Von der Jägerstraße in Bergheim soll die Bebauung bis an die Grenze des Naherholungsgebietes rücken, die Liegewiese des alten Freibades nördlich der Uferstraße soll teilweise bebaut werden, und das Gewerbegebiet Borgschenweg soll zum Wohngebiet werden. „Diese Pläne“, so Lorz, „haben bei der Stadtplanung einen ähnlich hohen Stellenwert wie die Gewerbe-Entwicklung bei Logport.“
Bereiche, in denen „Umstrukturierung und Rückbau“ nötig sind, erkennt der Plan in Rheinhausen-Mitte, etwa dort, wo das „Musikerviertel“ an Logport grenzt, aber auch in dem Teil Friemersheims, der im Schatten der Gaterweg-Brücke liegt. Und auch Gewerbegebiete, die nicht mehr in die Planung passen, gibt es. Westlich vom Borgschenweg etwa, wo wegen der Toeppersee-Nähe hochwertiges Wohnen bevorzugt ist, sowie links und rechts der Eisenbahn-Strecke am Mühlenberger See.