.. sonst wäre die Trainings- und Wettkampfanlage in der Sporthalle Krefelder Straße gesperrt worden. Ärger über fehlende Kommunikation mit DuisburgSport

Duisburg-Rheinhausen. Die Sportschützen des BSV Rheinhausen-Bergheim und des SV St. Sebastian Hochemmerich sind sauer auf DuisburgSport: Letzten Donnerstag fanden sie zum Training eine gesperrte Schießbahn für Groß- und Kleinkaliberwaffen vor. Die regelmäßig vorgeschriebene Reinigung von Kugel- und Munitionsresten war ausgeblieben, weil die damit beauftragte Firma eine dafür nötige Zulassung nach dem Sprengstoffgesetz nicht hatte.

Damit stand auch das bereits angekündigte Königsschießen der St. Sebastianer am Samstag auf der Kippe. Zum Glück fand sich unter den Schützen ein Inhaber der benötigten Qualifikation. Mit einem geliehenen Spezialstaubsauger, Besen und Wischmopp gingen am Freitagmorgen zehn Herren und eine Dame ans Werk und brachten die Anlage wieder in betriebsfähigen Zustand.

Reihe unliebsamer Überraschungen

Die Schützen hatten also noch einmal Glück im Unglück. Allerdings war die unvermutete Sperrung laut BSV-Sprecherin Daniela Breuer nu „das jüngste Kapitel in einer seit Herbst letzten Jahres andauernden Reihe unliebsamer Überraschungen“. Schon im Oktober, so Breuer, habe die Polizei bei einer Routinekontrolle Mängel festgestellt und Duisburg Sport zur Beseitigung aufgefordert. Einzelne Arbeiten, etwa Ausbesserung der „Kugelfänge“, seien dann auch schnell erledigt worden, Anfang November war dann aber die Luftgewehr-Schießbahn dicht. Vier Wochen, so Breuer, habe es gedauert, die alten Gipskartonplatten durch Stahlblechplatten zu ersetzen - „eine Konstruktion, die bei den sachkundigen Schützen Kopfschütteln hervorrief, hätte doch laut den behördlichen Richtlinien ein Ersatz der Gipskartonplatten ausgereicht und wäre für die Stadt möglicherweise sogar günstiger gewesen“.

Mehr als die Mängel an der Anlage stört die Schützen die fehlende Kommunikation: „Ein argwöhnischer Geist mag hier schon ein System oder das bewusste ignorieren einer Randsportart mutmaßen.“ Völlig unverständlich sei es, dass die Vereine ohne Vorwarnung vor verschlossenen Türen steht. „Dass die Schützen durchaus bereit sind, sich für den Erhalt ihrer Trainingsstätte zu engagieren und sich nicht auf ihrem Mieter-Status auszuruhen, hat doch nicht zuletzt die Putzaktion am Freitag gezeigt.“

DuisburgSport widerspricht

DuisburgSport stellt die Situation anders dar: Man habe bereits am Mittwoch die Interessengemeinschaft der Duisburger Schießsportvereine von der drohenden Sperrung informiert und dann zusammen mit dem Reinigungsunternehmen den Vereinen eine Lösung gesucht und letztendlich auch gefunden, erklärte Bereichsleiter Marc Rüdesheim auf Anfrage der Redaktion: „Das Turnier konnte dann ja auch stattfinden.“ Dass besagtes Unternehmen zur Zeit nicht die Berechtigung hat, die Schießanlage von Pulverresten und Bleiabrieb zu befreien, bestätigte Rüdesheim. „Auch da arbeiten wir an einer Lösung.“