Krefelder Immobilienentwickler saniert Bliersheimer Direktorenvilla samt Kutscherhaus. Eine Million Euro teurer Bau soll im Februar eingeweiht werden.

Von einer – so deutlich muss man das wohl sagen, abrissreifen Ruine – bis zur „Villa Rheinperle“ vergingen insgesamt mehr als sieben Jahre. Seit 2005 befassen sich der Krefelder Immobilienentwickler Marc Förste und sein Unternehmen Cubicom mit der Direktorenvilla samt Kutscherhaus. Beides liegt zentral in der Bliersheimer Villenkolonie in Rufweite des Logport-Geländes. Im Februar will Förste nach zweijähriger Sanierungstätigkeit eine große Einweihungsparty feiern.

„Insgesamt haben wir hier mehr als eine Million Euro investiert“, sagt der Unternehmer. Wer die rund 700 Quadratmeter Veranstaltungsfläche betritt, könnte meinen, dass dieser Betrag fast schon zu niedrig angesetzt ist. Edelste Holzdielen, markante Sitzmöbel und Sofas, opulente Ledersessel, große Wandspiegel, funkelnde Kronleuchter und lederbezogene Theken im XXL-Format verbreiten jede Menge Noblesse. Genehmigt ist das Haus für 400 Gäste, hochprozentige Getränke und die passenden Gläser sind schon da.

„Definitiv kein Swinger-Club“

Was ist es eigentlich: Club, Disco, Restaurant, gar ein Swinger Club, wie Gerüchte aus dem Stadtteil sagen? „Ich war noch nie in einem Swinger-Club, ich gehe aber davon aus, dass solche Etablissements ganz anders aussehen als unsere ,Villa Rheinperle’“, sagt Förste. An dem Gerücht sei nichts, aber auch gar nichts dran.

Restaurant oder Disco will man aber auch nicht sein, heißt es. „Hier werden Veranstaltungen wie Firmenfeiern, Hochzeiten oder auch öffentliche Kulturveranstaltungen möglich sein.“ Wer mag, mietet die schicken Räume, den Caterer plus Personal extra. Für diese möglichen Caterer richtet Cubicom das frühere Kutscherhaus aufwändig her, installiert dort unter anderem eine Vorbereitungsküche. Hier soll es zudem eine Wohnung für einen Hausmeister geben und auch Toiletten, die bei Außenveranstaltungen benötigt werden. Für solche Veranstaltungen wie etwas Varieté-Shows sind die beiden Zelte auf der Wiese hinterm Haus vorgesehen. Im kommenden Sommer, dann soll sämtliches heute dort lagerndes Baumaterial verbaut sein, könnten erste Shows und Veranstaltungen im Zelt starten.

Im Februar wird aber erst einmal die ehemalige Direktorenvilla offiziell eingeweiht. „Wir werden sehen, wie das Konzept angenommen wird, haben sehr viel Idealismus, Geld und Energie investiert. Es werde mit Sicherheit auch öffentliche Veranstaltungen und auch Tage der offenen Tür geben. „Förste und seine Geschäftspartner hoffen, dass ihre Idee bei den Rheinhausern ankommt. Schick ist die Villa, das Gastronomieerlebnis zudem sehr extravagant, „allerdings sind wir hier in Rheinhausen und nicht in Oberkassel.“ Dort würde das Konzept zwar passen, aufgrund der Düsseldorfer Immobilienpreise sei dort die „Villa Rheinperle“ aber reine Illusion...

INFO-KASTEN:
Das Haus Villenstraße 9 war vor 20 Jahren das erste aus der Kolonie, das saniert wurde. Eingezogen war eine niederländische Projektgesellschaft. Seit einiger Zeit ist die Immobilie wieder auf dem Markt. Ein Makler aus Kamp-Lintfort bietet das 600 Quadratmeter große Haus samt 1100 Quadratmeter großem Grundstück für 999 999 Euro Verhandlungsbasis an. Marc Förste hat übrigens kein Interesse am Kauf...