Duisburg. . Barrierefreier Umbau des Friemersheimer Bahnhofes erneut verzögert. Diesmal sollen Oberleitungsmasten-Fundamente die Ursache sein.

Duisburg-Friemersheim/Rumeln. Bahn-Kunden in Rheinhausen und Rumeln sind das Warten gewohnt. Nicht nur auf die Züge, sondern auch auf einen halbwegs zeitgemäßen Umbau der Haltepunkte. So sollte etwa der Bahnhof Rumeln schon 2011 neu gepflastert und mit modernen Info-Säulen ausgestattet sein. Und der Bahnhof „Rheinhausen“ (in Friemersheim) sollte schon im Frühsommer 2010 barrierefrei untertunnelt und wenig später auch die Bahnsteige ohne Stufen erreichbar sein. Schon jetzt steht fest: Mit beiden Umbau-Projekten wird’s auch dieses Jahr wieder nichts.

Über die Fortführung des stufenlosen Tunnels von der Behringstraße in Richtung Friemersheim-City gab es zuletzt im Juni eine „Jetzt-aber-endlich“-Meldung: Die Weiche, die als angeblich letztes Hindernis den Weiterbau des Tunnels - der bislang an einer steilen Treppe endet - über Jahre aufgehalten hatte, war demontiert. Im September sollte unter Federführung der städtischen Wirtschaftsbetriebe Duisburg (WBD) der letzte Bauabschnitt angegangen und bis zum Jahresende abgeschlossen sein. Und tatsächlich wurden im Umfeld des Bahnhofes Bauarbeiter gesichtet - doch die zogen schnell wieder ab. Wie man derzeit am Bahnhof sieht, sieht man nichts.

Laut WBD-Sprecher Volker Lange stehen dem Bau der Rampe in Richtung Kruppstraße massive Stahlfundamente alter Oberleitungs-Masten im Weg, von deren Existenz man vorher nichts wusste. „Zusammen mit der Bahn und einem Ingenieurbüro“, so Lange, „suchen wir jetzt Möglichkeiten, die Fundamente entweder zu beseitigen oder beim Bau zu umgehen.“ Zu den zusätzlichen Kosten durch dieses Hindernis machte Lange keine Angaben: „Das können wir natürlich erst sagen, wenn wir wissen, was wir da genau machen.“ Einen neuen Fertigstellungs-Termin nannte er dennoch: Im Mai 2013 soll jetzt angeblich der barrierefreie Durchgang fertig sein.

Ob, und wenn ja, wann auch die Bahnsteige barrierefrei zugängig sein werden liegt dagegen nicht in der Zuständigkeit der Stadt, sondern der Bahn. Immerhin war der Staatsbetrieb schon vor dreieinhalb Jahren realistisch genug, anzukündigen, dass dieser Teil des Umbaus „frühestens 2011, vielleicht auch erst 2015” angegangen wird (wir berichteten). Und bei dieser Prognose bleibt die Bahn: „Ende 2014“ rechnet Sprecher Jürgen Kugelmann mit Baubeginn, Ende 2015 mit Inbetriebnahme der Rampen, die anstelle der jetzt vorhandenen Treppen entstehen sollen.

Auch zum Bahnhof Rumeln gab es - ebenfalls im Sommer - noch eine vollmundige Ankündigung: Die Arbeiten seien „mittlerweile neu vergeben“ und würden „aus heutiger Sicht [...] im September 2012 beginnen und im Dezember abgeschlossen werden.“ Doch auch hier tut sich, zwei Monate nach dem prognostizierten Baubeginn, nichts. Der Grund dafür: Ganz so endgültig vergeben waren die Arbeiten im Juni wohl doch nicht. Die Ausschreibung habe sich verzögert, erklärte Bahn-Sprecher Jürgen Kugelmann auf eine erneute Anfrage. Im Dezember werde die jetzt verpflichtete Firma aber tatsächlich anfangen, und dann sei der Bahnhof im Juli 2013 fertig - „vorausgesetzt, die Arbeiten werden nicht durch einen harten Winter verzögert.“