Sybille Mönnicks hielt beim Hausfrauenbund Rheinhausen einen aufschlussreichen Vortrag. Letzte Bildungsveranstaltung. Ende Dezember löst sich der Ortsverein auf

Sie ist uns Menschen lieb und teuer, die gesunde Ernährung. Dennoch werden aus Unwissenheit viele Stoffe verzehrt, die in Menge oder auch in der Zusammenstellung Erkrankungen verursachen. Die bald 60-jährige Friemersheimer Ernährungsberaterin Sybille Mönnicks gab bei einem Vortrag vor 30 Mitgliedern des Rheinhauser Hausfrauenbundes im Vereinslokal Nellen-Krause wertvolle Tipps über Zusammenhänge in der Ernährung - und beantwortete auch Fragen der Hausfrauen. Es war die letzte Vortragsveranstaltung des Ortsvereins, der sich nach Versammlungsbeschluss zum Jahresende auflöst.

Zu viel oder zu wenig Fett

Die richtige Ernährung in der heutigen Welt des Überflusses, so Sybille Mönnicks, sei für viele Menschen ein durchschaubares System von Ballaststoffen, verträglichen und unverträglichen Bestandteilen in der Nahrung. Widersprüchliche Angaben in Ernährungsfragen wie „zu viel oder zu wenig Fett“, in Medien oder von Herstellern, führten, so Mönnicks, zu Unsicherheiten beim Verbraucher: „Früher wurde man krank, weil man Hunger hatte, heute, weil es zu viel zu essen gibt.“ Eine Grundregel: „Frische Lebensmittel vom Wochenmarkt wie Gemüse und Obst tragen zu gesunder Ernährung bei.“

Die „teuren Essenssünden“ würden zu einem jährlichen Schaden von rund 50 bis 60 Millionen Euro in der Gesellschaft führen: „Zucker verursacht Karies, Diabetes, übermäßiger Alkoholverzehr kann zu Leberzirrhose führen. Die Bauchspeicheldrüse leidet bei falscher Ernährung.“

Intoleranzen sind Reaktionen des Körpers auf bestimmte Stoffe, die nicht wie vorgesehen von ihm verarbeitet werden können. Laktose, also dem in Milch enthaltenen Milchzucker, kann zu Hautausschlag oder Juckreiz führen, zu Unwohlsein, Atemnot, Schwindel oder auch Erbrechen. Es handele sich dabei nicht um eine Allergie, sondern um ein fehlendes Enzym im Darmbereich, das den Stoff verarbeite. Geringe Mengen Milchzucker seien aber verträglich.

Intoleranz gegenüber Fructose, also Fruchtzucker, sei auf Vererbung zurück zu führen. Bei Empfindlichkeit gegenüber Gluten, dem im Getreide enthaltenen Eiweiß, sei die Gefahr für Kinder gegeben, an Schizophrenie zu erkranken. Allerdings: „Es gibt Spezialbäckereien und Backfabriken, die mit Mehl aus Reis und Mais arbeiten und diätetisches Brot und Backwaren herstellen. Lebensmittel aus diesen Stoffen tragen eine durchgestrichene Ähre auf der Verpackung.“

Es sei hilfreich in der Ernährung, das von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfohlene Ampelsystem anzuwenden: „In diesem System bilden die drei Ampelfarben Grün, Gelb und Rot eine Pyramide. Grün steht für Gemüse, Obst und Rohkost.“ Diese Nahrung soll die breite Basis bilden.

„Gelb oder Orange symbolisieren Kohlenhydrate, darunter auch Kartoffeln.“ Ohne diese Stoffe treten im Körper Mangelerscheinungen auf. Die rote Pyramidenspitze steht für Fette und Süßigkeiten. „Die sind keinesfalls verboten, sollen aber einen geringen Teil der Ernährung ausmachen.“