Musikschule stellte Instrumente bei den Tagen der Begegnung in der Bücherei Hochheide vor. Dabei erfuhren die Kinder unter anderem auch, dass man sich ein Akkordeon wie einen Rucksack anschnallt
Der Mann war noch größer als die Riesenflöte, und die reichte manchem Kind schon zweimal über den Kopf. Die gewaltige Subbassflöte (rund 1,60 Meter hoch) war bei der Vorstellung von Musikinstrumenten in der Homberger Bezirksbücherei an der Ehrenstraße für viele Kinder eine noch nie gesehene Attraktion. Der Mann, der sie spielte, war nicht nur noch größer als das Instrument und hatte keine Haare, sondern spielte auch fast alle anderen Instrumente: Geige, Block- und Querflöte, Akkordeon, Keyboard, Gitarre.
Nur ein Schlagzeug hatte André Klinkenberg, Leiter der Musikschule Duisburg-West in Homberg und Reinhausen, nicht in sein Auto hinein bekommen. Aber dafür durften alle Kinder einmal ausprobieren, wie die verschiedenen Tonerzeuger zwischen Streich-, Blas- und Tasteninstrumenten funktionieren. Zwischendurch erzählte Klinkenberg, ganz Pädagoge, locker über die Eigenschaften und Bedienung wundervoller Klangkörper, die als Rohre aus Holz oder Metall, als Kästen mit schwarz-weißen Tasten oder sanft gerundeten Formen mit Saiten auf langen Brettern durch eine bestimmte Bedienung Töne von oben bis unten von sich geben können.
Erklären, zeigen, helfen
Jutta Flaßhove, Leiterin der Bezirksbücherei: „Die Idee ist, Kindern und Jugendlichen Musik und die dazu gehörigen Instrumente näher zu bringen.“ In Zukunft schwebt ihr eine Zusammenarbeit mit der Musikschule vor. Und Niederlassungsleiter Klinkenberg fühlte sich sichtlich in seinem Element. Er spielte, erklärte, zeigte, half den Nachwuchsmusikern und denen, die es zu werden erträumen, in die richtige Haltung von Armen, Händen und Fingern.
Manche Melodien, die er auf der Flöte vorträllerte oder auf dem Keyboard spielte, waren den mehr als zehn Kindern, die im Laufe des Vormittags das Zupfen, Schlagen, Blasen und die Tasten ausprobierten, schon bekannt. Immer kam dieTitelmelodie von Astrid Lindgrens Pippi Langstrumpf ins Gehör, aber auch frühe TV-Zeichentrickmusik (Der Rosarote Panther) klang auf.
Der siebenjährige Alperen war von der Gitarre begeistert. Ein Akkordeon ließ er sich auch anbinden. Klinkenberg: „Das ist ein Klavier zum Tragen. Man zieht es an wie einen Rucksack, aber nicht auf den Rücken sondern vor den Bauch.“ Der Musikpädagoge verdeutlichte, wie ein Ton in der „Quetschkommode“ entsteht: „Erst den Kasten in der Mitte zusammendrücken, dadurch fließt Luft in die Rippen.“ Dann hielt er das Instrument rechtwinklig von oben nach unten. Ein großer tiefer Seufzer wich aus den Falten: „So klingt das oft, wenn ich schlafe.“ Werden dazu noch Tasten gedrückt, ist der Schlaf bestimmt besonders aufregend.
Eine Anekdote wusste Klinkenberg auch über das „Schifferklavier“ zu erzählen. „Einmal berichtete ein Junge über das Akkordeon: ,Das spielen ganz arme alte Leute, die sitzen auf Plätzen und Straßen und sammeln Geld’.“ Auch um diesen Irrtum zu berichtigen, war die Instrumentenkunde der Musikschule genau die richtige Form.
Die Unterrichtskosten pendeln zwischen jährlich 240 (30 Minuten wöchentlich) und 258 Euro (45/60 Minuten) für Musikgarten und -mäuse. Gruppenunterricht (vier und mehr Schüler) wird ab 27 Euro monatlich angeboten (45 Minuten), Einzelunterricht ab 48 Euro (30 Minuten pro Woche).
Weitere Informationen sind unter musikschule@stadt-duisburg.de zu erfahren.