Der Bauverein Friemersheim feiert Richtfest an der Ewald-/Ecke Wilhelmstraße. Der Rohbau des dritten Abschnitts in der „Altsiedlung“ ist fertig. Wohnungen sollen spätestens im Sommer bezugsfertig sein.
Ein ganz besonderes Richtfest feierte der Gemeinnützige Spar- und Bauverein Friemersheim gestern an der Ewaldstraße, wo nun Neubauten der „Altsiedlung“ ein neues Aussehen verleihen. Am Geburtsort des Vereins, der dort im Jahr 1919 seine ersten Einfamilienhäuser errichtete, zog er im dritten Bauabschnitt einen altersgerechten Wohnkomplex hoch. Besonders war das Richtfest deshalb, weil es eigentlich zu spät kam. Längst ist mehr als der bloße Dachstuhl am Rohbau fertig gestellt. „Wir hatten die Wahl, in einer möglicherweise giftigen Rauchwolke zu feiern oder das Fest zu verschieben“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dietmar Vornweg.
Doch die Feierlaune der rund 50 Gäste schmälerte der verschobene Termin nicht. Sie applaudierten laut, als Vorarbeiter Manfred Gappel den Kranz anbrachte und in traditioneller Handwerkstracht Segenswünsche sprach. Natürlich durfte jeweils ein ordentlicher Schluck Schnaps nicht fehlen. „Ich bin richtig zufrieden“, freute sich Vornweg. „Das ist ein kleines Schmuckkästchen für Friemersheim, Rheinhausen und ganz Duisburg.“
Dass während der ersten beiden Bauabschnitte Projektpartner von Insolvenz betroffen waren, ist ebenso vergessen wie die Kritik der Friemersheimer an den Plänen, die Altsiedlung umzugestalten. 17 Wohnungen aus dem Erstbestand mussten abgerissen werden. Familien lebten teilweise in der vierten und fünften Generation in den Gebäuden. „Dass wir gebaut haben und zeigen konnten, was hier Tolles entsteht, das hat unsere Kritiker in Befürworter verwandelt.“ Insgesamt entstehen an der Ewald- und Wilhelmstraße 61 neue Wohnungen für rund acht Millionen Euro, 15 davon im dritten und letzten Bauabschnitt. „Vielen Bürgern und Genossen haben wir bereits ein schönes, funktionales Zuhause geschaffen.“
Auch das noch unfertige Gebäude bekommt ein barrierefreies, altersgerechtes Erdgeschoss und Maisonettewohnungen im Obergeschoss. Zudem wird das Dachgeschoss ausgebaut. Ein Konzept, das laut dem Bauverein sowohl junge Familien als auch alte Mieter anspreche. An die Kinder sei außerdem gedacht, denn der nächste Spielplatz nicht weit entfernt und die Ewaldstraße werde für Durchgangsverkehr gesperrt. Ideal für Mieter, die dort alt werden wollen, findet Vornweg, sei auch die Möglichkeit, alle Neubauten mit Fahrstühlen nachzurüsten. Mehrgenerationenwohnen sei heutzutage sehr wichtig,
„Wir hören nicht auf zu bauen“
Bei optimalen Baubedingungen könnten die 15 schon großteils vermieteten Wohnungen bereits im April bezugsfertig sein. In Erwartung des Winters rechnet der Bauverein aber erst im Juni oder Juli mit dem Ende aller Arbeiten. „Wir hören aber nicht auf zu bauen“, sagt Vornweg. „Wir planen noch weitere Projekte für Friemersheim, auch für die Altsiedlung.“