Ein Besuch auf der Reptilien-Börse in der Rheinhausen-Halle. Von Schlangen, Echsen und Bartagamen.

Die Gattungen sind älter als der Mensch. Reptilien gab es schon in den Urzeiten der Erde. Heute freunden sich immer mehr Menschen mit diesen Kriech- und Schleichtieren an. 20 Aussteller präsentierten bei einer Börse in den Rheinhausen-Halle die grünen, grauen und sandfarbenen Erd-, Höhlen- und Baumbewohner.

Kenner der Szene wissen Bescheid: Echsen leben in Feuchträumen, die mit ihnen verwandten Bartagame wohnt in Savannen. Der seit drei Jahren als Aussteller wirkende Jürgen Nies aus Leverkusen weiß eine ganze Menge über die kleinen Kriecher: „Die werden mit Schwanzspitze rund 50 Zentimeter lang, und wiegen etwa 500 Gramm.“ Die Preise pro Exemplar variieren zwischen 20 und 40 Euro. „Die Höhe hängt von der Farbmusterung der Tiere ab. Bei schönen Konstellationen kostet es mehr.“

„Kohl mögen sie nicht“

Im Futter sind die Tiere nach der Darstellung von Nies pflegeleicht: „Sie fressen lebende Insekten und Würmer und auch Grünzeug, aber keinen Kohl. Den mögen sie nicht.“ Die Entwicklung vom Ei bis zum Krabbler, der rund zwölf Jahre alt werden könne, dauere vier Monate. „Das Weibchen legt ein Ei 20 Zentimeter in die Erde, verbuddelt es und kümmert sich dann nicht mehr darum.“ Es sei aber keine Brut- und Aufzuchtpflege notwendig. „Wenn die Kleinen aus dem Ei schlüpfen, dann fressen sie sofort Blätter und Würmer.“

In menschlicher Obhut bedürfen die Eier allerdings einer ständigen Temperaturzufuhr von 27 bis 28 Grad. „Dazu müssen sie in einen Inkubator.“ Das ist wie beim Menschen ein Brutkasten.

Auch Schlangen waren zu erwerben: Ballpythons kosteten zwischen 290 und 490 Euro. Auch im sicheren Glas- oder Kunststoffbehälter bereiteten Vogelspinnen mit rund zwölf Zentimetern Umfang und 25 Zentimetern Spannweite manchem Betrachter unbehagliche Rückenschauer. Preis: um die 95 Euro. Ein Biss der Vogelspinne ist für Menschen schmerzhaft, aber meist harmlos, bis auf mögliche allergische Reaktionen.

Zubehör wurde auf der Börse auch angeboten: Glas- und Kunststoffbehälter (Faunarien, 11 bis 24 Euro), Lampen bis zu 250 Watt, Glimmerlicht, Heizkabel für die technische Ausstattung aber auch künstliche Wasserfälle. In diesen Felsen aus Kunststoff ist eine Pumpe eingebaut, die das Wasser nach oben führt, wo es den Hand hinunter läuft bis in die Öffnung, an der sich der Kreislauf fortsetzt. Zwischen einem halben und fast einem Liter fasst solch eine Verschönerung für ein Terrarium, die aber nur für innen gedacht ist (34 bis 54 Euro).

Natürlicher Bodenbelag für artgerechte Haltung gehörte auch zum Angebot. Moos in Bechern zu je 500 Millilitern (fünf Euro), Humusplatten (1,50 Euro), Holzspäne, Korkröhren. Solche Verstecke, in die sich die Krabbler und Kriecher oft zum Schlaf zurückziehen, sollten so angelegt werden, dass der Halter selbst immer an die Tiere heran kommt.