Duisburg-West. . Begründung: Zu viel Friedhofsfläche und zu wenige Beisetzungen. Einschränkungen ab 1. Januar geplant
Aus sechs Friedhöfen im Duisburger Westen mach’ fünf. 107 Jahre nach der Eröffnung steht das Essenberger Gräberfeld vor der Schließung. Der Stadtrat soll am 10. Dezember das Aus des Friedhofs an der Bruchstraße besiegeln. Ab 1. Januar 2013 sollen erste Einschränkungen greifen.
Die Stadt begründet diesen Schritt damit, dass in ganz Duisburg weniger Flächen benötigt würden. Grund dafür sei ein geändertes Bestattungsverhalten (Einäscherungen, Kolumbarien und Co.). Auf dem Friedhof Essenberg sei die Zahl der Beisetzungen seit Jahren gering und werde auch weiter sinken. So gab es im vergangenen Jahr 17 Sargbeisetzungen und neun Urnenbeisetzungen. Beide Zahlen sind mehr oder weniger konstant, die wenigsten Urnenbeisetzungen der vergangenen sechs Jahre gab es 2008 (sechs), die meisten 2007 (zwölf). Die meisten Sargbestattungen erfuhr der Friedhof 2009 (27), die wenigsten 2006 (13).
Die geplante Einschränkung sieht vor, dass Beisetzungen ab 2013 nur noch in bestehenden Wahlgrabstätten möglich sein sollen. Der Neuerwerb ist dann ausgeschlossen, eine Verlängerung des Nutzungsrechts nur im Falle einer Beisetzung möglich. Ziel ist es, den Friedhof langfristig zu schließen, um ihn dann forstwirtschaftlich nutzen zu können.
Laut Verwaltung besteht kein Rechtsanspruch auf Verlängerung eines Nutzungsrechtes an einem Sondergrab. Das heißt, die Stadt müsse keine Ersatzgrabstätte samt Kostenübernahme anbieten, heißt es in der Vorlage für die politischen Gremien. Eine Schließung ziehe aber nicht automatisch die Schließung jedes einzelnen Grabes nach sich, das Recht auf eine Beisetzung bleibe bis zum Ablauf des Nutzungsrechts erhalten. Anderenfalls müsse die Stadt eine Ersatz-Grabstätte in gleichwertiger Lage und Größe zur Verfügung stellen, sollten keine Beisetzungen bis zum Ablauf der Nutzungsrechts mehr möglich sein. „Eine solche Vorgehensweise ist aber nicht beabsichtigt“, heißt es.
Kapellengebäude wird abgerissen
Für die Bestattungen, die künftig nicht mehr auf dem Essenberger Friedhof durchgeführt werden können, stehe auf dem Homberger Parkfriedhof Fläche zur Verfügung. Kapellengebäude samt Leichenzellen in Essenberg seien in einem derart maroden Zustand, dass das Gebäude abgerissen werden soll. Trauerfeiern könnten dann zentral in der renovierten Kapelle auf dem Parkfriedhof stattfinden, heißt es.