800 Jahre alte Funde verzögern laut WBD die Baustelle an der Stünning-Kreuzung. Neuer Termin für Fertigstellung: Ende Dezember
Die Rheinhauser sind genervt: Seit Anfang Juli ist mit der Moerser Straße eine der Hauptverkehrsachsen der Stadt nur eingeschränkt befahrbar: Ab der „Stünning“-Kreuzung geht es nur über Umleitungen in Richtung Autobahn-Zubringer. Regelmäßiges Verkehrschaos rund um die stark befahrene Kreuzung ist zu den Stoßzeiten die Folge.
Kein Ende abzusehen
Und ein Ende ist nicht wirklich abzusehen: Ursprünglich war das für den 15. Oktober angekündigt - allerdings sollte der erste Bauabschnitt, während dem die Straße in der oben genannten Richtung gesperrt ist, bereits seit Ende Juli fertig sein. Danach war geplant, die andere Straßenseite aufzureißen und die Moerser Straße in die entsprechende Richtung zu sperren - was jetzt, drei Monate später, noch nicht geschehen ist.
Ende August hieß es auf Nachfrage unserer Duisburger Kollegen noch, der ungewöhnlich starke Regen habe die Bauarbeiten verzögert, aber Mitte November sei alles fertig (wir berichteten im Lokalteil Duisburg). Davon ist jetzt, gut einen Monat später, keine Rede mehr. Und auch die genannte Ursache ist jetzt eine andere.
Anfang August, so Volker Lange, Sprecher der für die Baustelle zuständigen städtischen Wirtschaftsbetriebe, seien im Bereich des alten Friedhofes, an dem die Moerser Straße vorbei läuft, Muscheln und eine 800 Jahre alte Holzschale gefunden worden. Jetzt gingen die Arbeiten im Beisein eines Denkmalschutz-Mitarbeiters weiter, um sicher zu gehen, dass nicht weitere archäologisch wichtige Funde unter den Baggerschaufeln verloren gehen. „Aber das geht natürlich langsamer voran.“
„Schwer zu schätzen“ sei unter diesen Umständen, wann die Dauerbaustelle wirklich abgeschlossen ist und der Verkehr an der Stünning-Kreuzung wieder fließt. „Wahrscheinlich“, so Lange, „wird es Ende Dezember werden.“ Womit die Bauarbeiten sich in die Frostperiode hinein zögen. Ein „unerwartet strenger Winter“ war übrigens bei vergleichbaren Baustellen in Duisburg des Öfteren offizieller Grund für weitere Verzögerungen.