Ingrid Lenders besichtigte in Stemwede-Niedermehnen die alte Reparatur-Werkstatt
Was lange währt, wird endlich gut! Mitte der Woche nahm Ingrid Lenders nach fast anderthalb Jahren die Einladung nach Stemwede-Niedermehnen an, um nach der Krupp’schen Reparaturwerkstatt zu schauen. „Manchmal gibt es Sachen, die treiben einen einfach um, ohne dass man es näher erklären kann. Ich fand es damals sehr schade und traurig, dass die denkmalgeschützte Reparaturwerkstatt Rheinhausen verlassen musste. Auf dem Logportgelände hätte sie stehen bleiben müssen, aber es wollte sie ja niemand haben.“
Ingrid Lenders wusste, dass die Halle nach Stemwede verbracht worden war. Eine Anfrage im dortigen Rathaus ergab, dass die Stahlbaufirma Heinrich Rohlfing die Halle erstanden hatte. Die Firma plante eine neue Halle, aber es sollte etwas Altes sein. Über das Internet kontaktierte eine Mitarbeiterin der Unteren Denkmalbehörde Duisburg Gerd Heinrich Rohlfing und bot ihm die Halle an. Der war von der Konstruktion einfach begeistert und griff sofort zu. „Wir haben die Halle gekauft und sie auf unserem Hof eingelagert. Dabei waren die Transportkosten für uns höher als der Kaufpreis. Wir haben sie zwar zum Kauf angeboten und es gibt auch mehrere Interessenten, einer kommt aus Rosenheim in Bayern. Aber wahrscheinlich werden wir sie selber aufbauen und nutzen.“ Im Gespräch mit Ingrid Lenders bemerkte er, dass zurzeit noch nicht feststeht, ob die Halle dann in Originalgröße, oder kleiner aufgebaut werden wird. Es gäbe beim Aufbau Stabilitätsprobleme, da der Kran mit Träger und Schiene fehlen. Die Einladung nach Stemwede erfolgte nach Lenders Anfrage an die Firma Rohlfing, welche Pläne sie mit der Halle hat. „Man war ziemlich erstaunt, dass sich jemand aus Rheinhausen für die Halle noch interessierte und lud mich spontan ein.“
Werksbesichtigung
Heinrich Rohlfing, der Senior-Chef, nahm sich einige Stunden für Ingrid Lenders Zeit. Nach intensiven Gesprächen gab es eine ausführliche Werksbesichtigung mit vielen Erklärungen die damit endete, dass Ingrid Lenders vor der zerlegten Werkshalle stand. „Als ich die Träger sah, erschien mir das Bild, wie sie aufgebaut aussah. Der Vorstand der IGMS hat damals Helmut Laakmann besucht, der seinerzeit in der Halle seine Recycling Firma hatte.“
„Ich bin sehr sicher, dass die Halle noch einmal zu Ehren kommen wird. Die Rohlfing’s lieben das Alte.“ Das zeigen vielen Details, wenn man durch die aus einem Bauernhof umgebauten Büroräume geht. Da fertigt ein Konstrukteur am Computer eine technische Zeichnung an und an der Wand hängt eine Kopie einer Zeichnung aus dem Jahr 1901. „Viele ähnliche Sachen, die ich dort sah, stellen wir in unserem Lehrerhaus in Friemersheim aus,“ berichtet Ingrid Lenders. „Der Junior Chef hat sich vor kurzem noch einen wirklich alten Traktor gekauft und in einer Halle steht ein altes Feuerwehr-Auto. Ich habe es nicht bereut, dass ich nach Stemwede gefahren bin. Die freundliche Aufnahme, die interessanten Gespräche, die Besichtigung, das alles wurde noch abgerundet, indem mir Heinrich Rohlfing die Umgebung und Leven zeige und seine Fachwerkhäuser, die er als sein Hobby betrachtet. Der interessante Tag endete mit einer erneuten Einladung durch den Senior-Chef: „Wenn wir die Halle hier bei uns wieder aufbauen, sind Sie zum Richtfest eingeladen!“