CDU übt massive Kritik an DuisburgSport, dem Betreiber des Homberger Schwimmbades
Die Homberger Kommunalpolitiker machen sich Sorgen, ob das Kombibad noch zu retten ist - und ob eine solche Rettung von Seiten der Stadtverwaltung im fernen Ost-Duisburg überhaupt erwünscht ist. „Über den ,Flurfunk’ (umgangssprachlicher Ausdruck für betriebs- oder amtsinternen Tratsch, d.Red.)“, berichtete nämlich Bezirksbürgermeister Hans Paschmann (SPD), habe er erfahren, dass die endgültige Schließung des Freibadebereiches nicht etwa, wie eigentlich im vom Duisburger Stadtrat beschlossenen Haushaltssicherungskonzept festgeschrieben, zum Ende der Freibade-Saison 2013, sondern bereits zum Jahreswechsel 2012/13 geplant sei.
„Ohne Beschluss Fakten schaffen“
Da horcht auch der politische Gegner auf: „Damit“, so Frank Smejkal, Vorsitzender des Homberger CDU-Ortsverbandes, „werden ohne politischen Beschluss Fakten geschaffen.“ Allen, die noch auf der Suche nach Wegen sind, das im Stadtteil beliebte Außenbecken zu retten, werde damit die Arbeit quasi unmöglich gemacht. „Und die Gerüchte, dass die Verträge mit dem Schwimmverein DSSC über die Übernahme des Hallenbades - und zwar nur des Hallenbades - bereits unterschriftsreif in der Schublade liegen, passen da natürlich bestens ins Bild.“ Denn auch für diese Kooperation (die dem Bad bekanntlich seinen öffentlichen Charakter nähme, weil der Verein, wie er bereits verkündet hatte, nicht das dafür nötige Aufsichtspersonal zu verfügt, wir berichteten) fehlt bislang ein demokratisch legitimiertes Votum. Lediglich die Übergabe der Trägerschaft an einen - noch nicht bestimmten Verein - ist von der Politik beschlossen.
Was Smejkal außerdem übel aufstößt: Seiner Meinung nach wird von Seiten des Betreibers DuisburgSport gar nicht erst versucht, die nach Ansicht der Schließungs-Befürworter zu niedrigen Einnahmen durch mehr Publikumszuspruch anzukurbeln: „Das Schwimmbad ist eigentlich beliebt. Aber dann wurde erst die Wassertemperatur abgesenkt. Ergebnis: Die Besucher blieben aus. Nach der Intervention der Bezirkspolitiker wurde die Temperatur wieder angehoben - aber der Eintrittspreis auch. Das hat wieder Besucher gekostet.“ Und dann sind da noch die Öffnungszeiten: „Ich als normal berufstätiger Bürger hätte genau zwei Mal pro Woche überhaupt die Möglichkeit, das Bad zu besuchen.“ Dass mitten in der Hochsaison Sprungturm und Rutsche gesperrt wurden, habe das Bad weitere Gäste gekostet. „Und dann sagt die Stadt Duisburg: ,Die Einnahmesituation stimmt nicht, wir machen das Bad ganz zu.’ Und mit der Schließung zum 1. Januar lässt man uns gar keine Chance, alternative Konzepte überhaupt anzusprechen.“
Es gibt erste Antworten
Apropos Einnahmen: Es drängt sich in der Tat der Verdacht auf, dass das Einsparpotenzial durch die Schließung des Bades schöngerechnet wurde. 800 000 Euro sollte das laut dem Haushaltssicherungskonzept betragen. Jetzt hat die CDU erste Antworten auf ihre Anfrage nach den Kosten, die nach der Schließung tatsächlich nicht mal entstünden. Smejkal: „DuisburgSport redet jetzt nur noch von 680 000 Euro im Jahr. Das sind mal eben 120 000 Euro Unterschied. Und die Personalkosten sind da schon mit drin. Dabei wissen wir alle, dass die städtischen Mitarbeiter nicht mal eben entlassen werden können.“
Siehe auch Leser-Klartext unten auf dieser Seite