Die Ökumenische Schulmaterialkammer unterstützt Kinder aus bedürftigen Familien. Trauriger Rekort in 2011F: 680 Kinder aus Rheinhausen und Homberg besuchten die Materialkammer aus wirtschaftlicher Not.

In vielen Familien wird es in den kommenden Wochen finanziell eng: Das Schuljahr beginnt und es müssen neue Hefte und Bücher her, Sportzeug oder gar ein Tornister erneuert werden. In Familien, die auf Sozialleistungen angewiesen sind, reißen solche Anschaffungen ein dickes Loch in die ohnehin klamme Familienkasse – vor allem, wenn ein Kind eingeschult wird oder die Schule wechselt.

Letztes Jahr haben 680 Kinder aus Rheinhausen und Homberg die Ökumenischen Schulmaterialkammern im Duisburger Westen besucht. Das ist ein trauriger Rekord. Seit Beginn der Aktion waren es über 1600 Kinder. „Wir merken, dass immer mehr Kinder und Familien uns besuchen“, sagt Klaus Eimer, der in Homberg ehrenamtlich dabei ist. Das liege am Bekanntheitsgrad der Einrichtung, aber leider auch an der Zunahme der betroffenen Familien.

„Diese Tendenzen sehen wir nicht nur bei den Schulmaterialkammern sondern auch in den Kleiderläden, den Sprechstunden der Wohlfahrtsverbände oder den immer häufiger werdenden konkreten Anfragen nach Unterstützung zum Lebensunterhalt“, berichtet Diakon Stefan Ricken vom Caritaszentrum West. Die Schulmaterialkammern werden getragen von den evangelischen und katholischen Kirchengemeinden des Duisburger Westens. „Förderung von Bildungschancen ist uns ein gemeinsames Anliegen“, betont Gabriele Irlbeck von der evangelischen Gemeinde Friemersheim.

Dieses Jahr werden in Rheinhausen die Klassen 1-13 und in Homberg die Klassen 1-10 versorgt. Wie in den Vorjahren werden Nummern ausgegeben, da täglich nur 50 Schüler bedient werden können. 50 Ehrenamtlicher werden wieder ihre Zeit einbringen. Material steht genug zur Verfügung. Keiner geht leer aus. Bei der Ausgabe wird ein kleiner Kostenanteil, etwa zehn Prozent des Materialwertes, zur Beschaffung neuer Sachen erhoben. So sollen die Menschen sich nicht als Almosenempfänger fühlen. „Die Arbeit macht mir Freude, weil wir etwas Konkretes tun können. Das Schulmaterial kommt den Kinder direkt zu Gute und so manches Auge strahlt beim Empfang der Tüte“, sagt Marion Bode von der Schulmaterialkammer in Rheinhausen.

Getragen wird das Projekt nur durch Spenden und ehrenamtliches Engagement. „Immer wieder sind wir auf der Suche nach Spendern. Hier hoffen wir weiter auf die Unterstützung örtlicher Firmen, Gemeinden, Gruppen und Privatleute“, so Ricken. „Sehr schön fand ich die Idee eines Goldhochzeitspaares, auf Geschenke zu verzichten und uns den Erlös zu spenden.“

Adressen, Spendenkonten und Öffnungszeiten

Rheinhausen (Klasen 1-13): KBF, Händelstr. 16, 47226 Duisburg, 15. bis 17.8. und 20. bis 23.8. sowie jedem 1. Montag im Monat, jeweils 16 bis 17 Uhr. Spenden: Schulmaterialkammer Rheinhausen, Kto-Nr. 40662500, BLZ 400 602 65

Homberg (Klassen 1-10): Bibliothek Hochheide, Ehrenstr. 20, 47198 Duisburg, 14. bis 17.8. und 21. bis 23.8. jeweils 16 bis 17:30, jeden 1.Mittwoch im Monat 16:30 bis 17:30 Uhr. Spenden: Schulmaterialkammer Homberg, Kto-Nr. 40670500, BLZ 40060265

Ausgabe nur an Bedürftige mit Leistungsbescheid (ALG II, Wohngeld, Kinderzuschuss, Asyl-Leistungen) und Personalausweis.