Rheinhausen. . Fitness-Enthusiasten erzählen, was man in vier Wochen alles erreichen kann.
Wenn die Sonne lacht, dürfen sich Seen und Freibäder über Sonnenanbeter freuen. Viele entfliehen aber auch gerne in fremde, wärmere Gefilde. Ob in der Heimat oder beim Strandurlaub, die eigene Figur wird oft kritisch beäugt, bevor man sich in Badehose oder Bikini präsentiert. Die Redaktion hat bei Fitness-Enthusiasten nachgefragt: „Eine Strandfigur in vier Wochen. Ist das zu schaffen?“
„Für mich wäre das kein Problem“, sagt Georg Pieloth. „Ich habe aber auch keine 20 Kilo Übergewicht.“ Der 51-jährige Rheinhauser ist seit über drei Jahrzehnten Bodybuilder, 2009 wurde er Duisburger Stadtmeister. Er zeige sich dennoch ungerne mit freiem Oberkörper. „Ich fühle mich eigentlich immer fett, bin nie mit meinem Körper zufrieden. Es gibt immer etwas zu verbessern.“
Ohne Abspecken kein Bikini
Ohne ein intensives Training würde sich auch Marina Dibowski nicht im Bikini zeigen. „Dafür müssen erst noch drei bis vier Kilos runter“, sagt die 38-jährige Hombergerin, die im Urlaub am liebsten die Konfektionsgröße 36 trägt. „In einem Monat ist das aber sehr schwierig, realistischer sind zwei oder drei Kilos.“ Sie spricht aus Erfahrung, hat vor wenigen Jahren innerhalb von zwölf Monaten rund 35 Kilogramm abgespeckt und sogar an einem Bodybuilding-Wettbewerb teilgenommen.
„Das Meiste habe ich als Fitness-Laie abgenommen. Täglich war ich zwei Stunden auf dem Laufband und habe an Hanteln trainiert. Beim Essen habe ich alles weggelassen, was ungesund und lecker ist.“ Erst später sei sie dann dem Moerser Sportstudio Mertzenich beigetreten und startete 2010 bei der NRW-Meisterschaft in der damals neuen Bikini-Klasse. „Fitte Frauen ohne viele Muskeln wurden gesucht, ich trat aber gegen viele junge Mädchen an. Kleine Kraftpakete, die aus anderen Sportarten kamen und komplett durchtrainiert waren“, sagt Dibowski. „Was sie als kleinen Speckbauch beklagten, davon träumen andere Frauen.“ Dass andere Frauen auch sie um ihre Figur beneiden, das glaubt die leidenschaftliche Reiterin nicht. Für sie steht aber fest: „Wenn mich mein Freund mit einem spontanen Urlaub überraschen sollte, dann gehe ich jetzt lieber nach Österreich als in die Karibik.“
Einen solchen Strandurlaub ließe sich die 20-jährige Stefanie Vengels hingegen nicht entgehen, auch wenn sie nicht in Topform ist. Der angehenden Pharmazeutisch-technische Assistentin fehlt für Urlaub aber die Zeit. Denn seit rund einem Jahr stemmt sie fleißig Gewichte und verwandelt Fett in Muskeln. Fünf Mal die Woche lässt sie im Sportstudio ihre Muckis für ihr großes Ziel wachsen: Nächstes Jahr bei den NRW-Meisterschaften anzutreten.
„Ich will mich vor Publikum in Bestform zeigen, das ist ein großer Ansporn.“ Die Fitness- oder Bikini-Klasse soll es werden, denn „mit zu viel Muskelmasse würde ich mich nicht wohlfühlen.“ Zunächst muss sie aber über vier Kilos abtrainieren, um beim Wunschgewicht von 60 kg zu landen. Dabei hilft eine kohlenhydratarme Ernährung. „Der Weg zur Meisterschaft wird sehr hart, aber ich bin fest entschlossen.“ Unterkriegen lässt sie sich nicht, auch wenn ihr Freundeskreis ihre Vorbilder wie Larissa Reis für zu muskulös hält. „Schönheit ist eben Geschmackssache.“
„Vier Kilos in vier Wochen, das ist das Maximale“
Wer aber das Schönheitsideal der Strandfigur erreichen will, sagt der Deutsche Bodybuildingmeister Markus Mertzenich, der muss sich realistische Ziele setzen. „Vier Kilos in vier Wochen, das ist das Maximale.“ Jeder größere Gewichtsverlust schmelze kein Fett mehr und könne sogar Muskeln angreifen. Wer nicht nur sichtbare Erfolge erzielen will, sondern auch gesund bleiben, der müsse sich gesund ernähren und regelmäßig Sport treiben. Na dann mal los, bevor es wieder Herbst wird...