Rheinhausen. . Die Facebook-Gruppe „Du bist aus Rheinhausen, wenn...“ hat großen Zulauf. User tauschen Erinnerungen aus und benennen Alleinstellungsmerkmale...

Was zeichnet eigentlich einen echten Rheinhauser aus? Weit über 2000 Benutzer des Social-Network-Marktführers „Facebook“ glauben, es zu wissen und teilen es den Rest der Welt regelmäßig durch Pinnwand-Einträge in der Gruppe „Du bist aus Rheinhausen, wenn...“ mit. Im Johanniter-Krankenhaus geboren zu sein, und das tunlichst vor der „kommunalen Neuordnung“ inklusive Eingemeindung Rheinhausens nach Duisburg 1975, um noch „Rheinhausen“ als Geburtsort im Personalausweis stehen zu haben, ist schon einmal nicht schlecht, lernen wir.

Seine Pizza bei „Nino“ noch am Verkaufswagen auf dem Markt gemümmelt oder das Nachtleben im „Ibiza“ an der Moerser oder „Monpti“ an der Atroper Straße genossen zu haben, ist dem Heimatgefühl ebenfalls zuträglich. Kneipen, Restaurants und Imbisse sind beliebte Themen, oft wird Hajo Wieses legendäre Friemersheimer „Dorfschenke“ mit Programmkino, (in den 1990-ern angeblich Deutschlands erstem) Internetcafé und vor allem dem heiligabendlichem Nach-Bescherungs-Treffen am Tresen erwähnt.

Selbstverständlich kommt eine Rheinhauser Nostalgie-Seite nicht ohne das große Thema Krupp aus. Von den Zeiten, als noch die halbe Stadt auf der Hütte arbeitete und die Wäsche im Garten bei ungünstigem Wind schwarz wurde bis zum Arbeitskampf im Winter 1987/88 und der endgültigen Werksschließung 1993 ist die Stahl-Vergangenheit des Stadtteils stets präsent.

Als Krupp noch über allem schwebte: Die Skyline „Dirty Old Town“ Rheinhausen in den 1980-er Jahren.
Als Krupp noch über allem schwebte: Die Skyline „Dirty Old Town“ Rheinhausen in den 1980-er Jahren.

Apropos Krupp: Natürlich ist auch das Krupp-Gymnasium ein Thema. So wie die vielen anderen Schulen im Bezirk. Und immer wieder: Das von einem Rheinhauser Verein betriebene, von nahezu allen Rheinhauser Schulen für Klassenfahrten genutzte Schullandheim im westerwäldischen Höchstenbach.

Gegründet hat die Gruppe die 40-jährige Rheinhauserin Marion Gietmann, die laut ihrer eigenen Gruppenbeschreibung „eigentlich nur mal gucken wollte was passiert , wenn man so eine Gruppe ins Leben ruft.“ Es passierte seitdem so einiges. Pinnwand-Einträge („Postings“) mit Anekdoten, alten und neuen Fotos trudeln inzwischen nahezu im Fünfminuten-Takt auf der Gruppenseite ein.

Und auch Gruppenmitglieder kommen ständig neu dazu. 2235 waren es, als wir gestern Vormittag mit diesem Artikel begannen. 2 457 waren es kurz vor Redaktionsschluss. Wie viele virtuelle Freunde der nostalgische Blick auf die Krupp-Stadt wohl hat, wenn Sie heute diese Zeilen lesen?

Die Gruppe findet man über die Facebook-Suchfunktion mit dem Begriff „Rheinhausen“ oder direkt über www.facebook.com/groups/Rheinhausen/. Sie ist „offen“, das heißt: Auch Nichtmitglieder können die Pinnwand-Einträge lesen. Allerdings muss man, wie bei allen Facebook-Seiten, im Netzwerk angemeldet sein, um sie zu sehen.