Der Garagenhof am Rheinhauser Markt, auf dem demnächst das Altenheim der Hellmich-Gruppe entstehen soll , hat sich zu einer großen wilden Müllkippe gewandelt (wir berichteten).

„Fast täglich“, berichtet ein Anwohner (Name d. Red. bekannt) „fahren Lieferwagen auf das Grundstück und entledigen sich ihres Mülls in den Garagen, die nun offen stehen, da sie voller Unrat sind und die Türen dadurch nicht mehr geschlossen werden können.“ Am Samstag passierte schließlich, was viele befürchteten: Neben einer der vermüllten Garagen brach ein Feuer aus. Zwar hatte die Feuerwehr den Brand schnell unter Kontrolle, doch die Angst der Anwohner vor einem großen, unkontrollierbaren Feuer, das auf Häuser übergreift, bleibt.

Angst vorGroßfeuer

Die Hellmich-Gruppe sieht sich zur Zeit noch nicht für das Problem zuständig: Zwar gebe es einen unterschriebenen Kaufvertrag über das Gelände, erklärte Projektleiter Bernd Herbig. Allerdings sei der endgültige „Besitzübergang“ erst für den Zeitpunkt vorgesehen, an dem der Bauantrag genehmigt und der Kaufpreis geflossen ist.

Das könnte noch dauern, denn wie die Redaktion jetzt erfuhr, liegt der Bauantrag noch nicht einmal vor. Und das, obwohl der „vorhabenbezogene Bebauungsplan“ für das Projekt laut Bezirksvertreter Karsten Vüllings bereits seit drei Monaten rechtskräftig ist.

Der Noch-Besitzer des Geländes plant nach Informationen der Redaktion, zum 1. September das Gelände endgültig zu räumen und einzuzäunen. Erst dann laufen die letzten Garagen-Mietverträge aus.

Für die Zeit bis dahin ist Vüllings, der den zuständigen Behörden das Problem nahe gelegt hatte, pessimistisch: „Das ist Sperrmüll auf Privatgelände. Ärgerlich, aber so lange es den Eigentümer nicht stört, nicht verboten. So lange man nicht mit Gesundheitsgefahr durch organischen Müll argumentieren kann, rührt sich das Ordnungsamt erfahrungsgemäß nicht.“

Was laut Auskunft der Stadt Duisburg so nicht stimmt: Das Problem, so Sprecherin Anja Huntgeburth, sei bekannt und werde jetzt angegangen: „Der Eigentümer hat eine Frist gesetzt bekommen. Bis zum 23. Juli muss er den Müll vom Gelände geräumt haben. Ansonsten wird ein Zwangsgeld verhängt.“

Apropos Fristen: Wie es über den September hinaus weiter geht, hängt laut Herbig von Abgabe und Bearbeitung des Bauantrages ab. Für letzteres prognostiziert er noch einmal drei Monate. „Und dann können wir loslegen. Wir stehen eigentlich jetzt schon in den Startlöchern.“ Die eigentlicher Bauzeit werde etwa zwölf Monate betragen. „Ende 2013, Anfang 2014 kann also alles fertig sein.“