Anwohnern von „Am Sportplatz“ sind Nicht-Anlieger ein Dorn im Auge

Joachim Bohn aus Rumeln ist sauer. Er ist Anwohner der Anliegerstraße „Am Sportplatz“ in einem ruhigen Wohngebiet. Die Straße hat keinen Gehweg, ist vor seinem Haus exakt 5,30 Meter breit und führt zum zunehmend dichter besiedelten Neubaugebiet Aubruchsgraben, wo sich außerdem eine laut Bohn stark frequentierte Tierarztpraxis befindet. Dadurch „kommt es nun seit mindestens einem halben Jahr hier auf der Straße zu Parksituationen, die entweder nicht mehr konform sind mit der Straßenverkehrsordnung oder sich derart gestalten, dass größere Fahrzeuge da Probleme haben, die Straße zügig zu passieren“, sagt Bohn. Fahrzeuge würden entgegen der Fahrtrichtung und mit einem halben Meter Abstand zum Straßenrand abgestellt, gerne auch unmittelbar im Kreuzungsbereich, vor oder gegenüber von Grundstückseinfahrten. Versetztes Parken mit kurzen Abständen auf beiden Straßenseiten kommt hinzu, ist zwar nicht verboten, aber auch lästig.

Anliegerstraße zählt zum Rettungswegenetz

Zumal die kleine, eigentlich nur für Anlieger befahrbare Straße trotzdem zum „Vorbehalts- und Rettungswegenetz“ der Stadt Duisburg gehört. Seit Dezember versucht Bohn, bei der Stadtverwaltung Gehör zu finden: „Ich sehe Probleme, dass bei dem derzeitigen Parkverhalten hier Löschfahrzeuge der Feuerwehr zügig zu einem eventuellen Einsatzort kommen könnten.“ Er selber hat schon die verbleibenden Straßenbreiten nachgemessen: „Die lagen unter den drei Metern, die auf öffentlichen Straßen für Rettungsfahrzeuge der Feuerwehr freigehalten werden müssen.“ Abgesehen davon, so Bohn, befahren viele Nichtanlieger die Straße. Andere Anlieger hätten sich bereits mit Hängern, Fahrrädern oder einem Sandhaufen mit Warnbake dagegen zur Wehr gesetzt.

Vom Ordnungsamt bekam er zur Antwort, dass es keine Privatstraße sei und man daher keinen Handlungsbedarf sehen würde. Auf den Einwand, dass das Befahren einer Anliegerstraße durch Nichtanlieger eine Ordnungswidrigkeit sei, „bekam ich dann zur Antwort, dass man das in Duisburg so nicht handhabe“. Immerhin seien an zwei Tagen Kräfte des Ordnungsamtes vor Ort gewesen und seitdem habe zumindest das Parken entgegengesetzt der Fahrtrichtung etwas nachgelassen.

Mittlerweile hatte Bohn einen Ortstermin mit Vertretern der Stadt - für ihn enttäuschend: „Für eine Verkehrsberuhigung der Straße oder gar eine Änderung der Verkehrsführung haben die keinen Weg gesehen - und das ausgerechnet mit dem Rettungswegenetz begründet!“ Rettungswege, so die Vertreter der Stadt, könne man nun mal nicht mit Blumenkübeln verkehrsberuhigen.